Immunsystem bei Tieren: Besonderheiten bei unseren Haustieren
Inhaltsverzeichnis
Das Immunsystem ist auf Milliarden von Zellen angewiesen. Sie erneuern sich stĂ€ndig und bilden eine gute Verteidigungslinie gegen krankÂmachende Erreger, die von auĂen in den tierischen Körper eindringen. Dazu zĂ€hlen Viren, BakteÂrien und Pilze. AusgewĂ€hlte Zellen des ImmunÂsystems zirkuÂlieren im Blut, kommunizieren mithilfe von Botenstoffen und beseitigen die unerwĂŒnschten GĂ€ste. Ăhnlich wie beim Menschen schirmt das ImÂmunsystem auch die tieriÂschen Begleiter gegen KrankÂheiten ab.Âč Allerdings gibt es beÂstimmte Faktoren, die das ImÂmunsystem von Haustieren schwĂ€chÂen. Mit gezielten MaĂÂnahmen kann die tierische Abwehr jedoch wieder gestĂ€rkt werÂden. Wir verÂÂraten, wie das ImmunÂsystem bei Tieren funktioniert und welche Besonderheiten es gibt.
Immunsystem bei Tieren: Aufbau der Immunabwehr
Angeborene Abwehr bei Tieren
Die meisten Tiere verfĂŒgen wie wir Menschen ĂŒber eine angeborene und erworbene ImmunitĂ€t. Die angeborene Abwehr, auch als unÂspezifische Abwehr bezeichnet, ist ein wahrer Allrounder und nicht auf bestimmte Keime spezialisiert.
Bei dem unspezifischen Abwehrmechanismus handelt es sich um eine angeborene Reaktion auf das Eindringen von Keimen. Bevor diese jedoch in den tierischen Körper gelangen, mĂŒssen sie zunĂ€chst die Ă€uĂeren Barrieren, die Haut oder Schleimhaut, ĂŒberwinden.
Schaffen es die Krankheitserreger, diese erste HĂŒrde zu nehmen, treffen sie auf Milliarden von Abwehrzellen. Mithilfe der unspezifischen AbÂwehrreaktion werden die Eindringlinge zurĂŒckgekĂ€mpft. Einen ganz entscheidenden Anteil nehmen dabei die sogenannten Fresszellen, zum Beispiel Makrophagen, ein. Diese Körperzellen haben die einzigartige FĂ€higkeit, Eindringlinge zu umhĂŒllen und aufzufressen.ÂČ
Erworbene Abwehr bei Tieren
Bei der erworbenen Abwehr, auch erlernte ImmunitĂ€t genannt, handelt es sich um einen wahren Spezialisten. Sie wird auf den Plan gerufen, wenn die unspezifische Abwehr âĂŒberranntâ wurde. Die Lymphozyten nehmen bei der erworbenen ImmunitĂ€t eine besondere Rolle ein. Dabei handelt es sich um Körperzellen, die der spezifischen Immunantwort zugeordnet werden. Sie stellen Antikörper gegen Eindringlinge her, um die Krankheitserreger zu bekĂ€mpfen.
Besonders interessant: Das erworbene Immunsystem kann GedĂ€chtniszellen produzieren. Dank ihnen ist es dem Körper möglich, sich an Schadstoffe zu erinnern, mit denen der Organismus bereits in der Vergangenheit Bekanntschaft gemacht hat. Mithilfe der GedĂ€chtnisÂzellen können Krankheitserreger schneller und effektiver bekĂ€mpft werden.ÂČ
Tiere ohne Immunsystem
Jedes Tier besitzt ein Immunsystem. Allerdings gibt es eine Besonderheit bei wirbellosen Tieren. Anders als bei Lebewesen mit einer WirbelsĂ€ule fehlt bei ihnen das erworbene ImmunÂsystem. Sie verfĂŒgen also lediglich ĂŒber eine angeborene Immunantwort.
Zu den Wirbellosen zĂ€hlen neben Weichtieren, StachelhĂ€utern wie Seesternen, Krebstieren und WĂŒrmern auch exotische Haustiere wie Spinnen. Auch sie kommen ohne WirbelsĂ€ule aus. Interessant ist, dass nur etwa 4 % aller Lebewesen zu den Wirbeltieren geÂhören. Darunter Vögel, SĂ€ugetiere, Reptilien, Amphibien und Fische.Âł
Tiere, die ĂŒber eine WirbelsĂ€ule verfĂŒgen, leben mit vielen Mikroorganismen in Symbiose. So besiedeln ausgewĂ€hlte BakÂterien die Haut sowie den Darm und tragen zu einer guten Gesundheit bei.
Auch bei Wirbellosen können viele verschiedene Bakterienarten nachgewiesen werden. Allerdings befinden sich diese in der Regel auf Durchreise und lassen sich nicht wie bei Wirbeltieren dauerÂhaft nieder.
Da Lebewesen ohne WirbelsĂ€ule kein Interesse daran haben, in Symbiose mit dem Mitbewohner zu leben, hĂŒllen sie diesen einfach in eine Zelle ein. FĂŒr das Immunsystem werden die Durchreisenden somit unsichtbar. Verheerende Antworten des Immunsystems mĂŒssen somit nicht befĂŒrchtet werden.
Tiere, die ĂŒber eine WirbelsĂ€ule verfĂŒgen, wie Katzen und Hunde könnten die groĂe Menge der Kleinstlebewesen mit diesem Trick nicht in Schach halten. Stattdessen nutzen sie das erworbene ImÂmunsystem, um die Besiedlung mit Mikroben im Gleichgewicht zu halten. Allerdings kann es im Zuge dessen auch zu ĂberreakÂtioÂnen kommen, die im weiteren Verlauf zu Autoimmunerkrankungen fĂŒhren können.4
Tiere mit schlechtem Immunsystem: Ursachen
Genau wie bei Menschen gibt es auch bei Tieren viele Faktoren, die dem Immunsystem zusetzen. Die Folge: Das Abwehrsystem schwÀchelt. Infektionen und Allergien haben dadurch leichteres Spiel. Auch Parasiten wie Milben können den tierischen Wirt einfacher besiedeln, wenn das Immunsystem nicht auf Trab ist.5 Folgende Faktoren bzw. UmstÀnde können das Immunsystem schwÀchen:2,5
Immunsystem stÀrken bei Tieren: die besten Tipps
Mit einfachen MaĂnahmen kann die tierische Abwehr wieder auf Vordermann gebracht werden.
Eine Katze, der Freigang gewĂ€hrt wird, bewegt sich in der Regel genĂŒgend, indem sie durch ihre gewohnte Umgebung streift. Bei schlechtem Wetter halten sich FreigĂ€nger und Wohnungskatzen gerne zu Hause auf. Mit speziellen Katzenspielzeugen oder AlltagsgegenstĂ€nden kann fĂŒr AktivitĂ€t gesorgt werden. Die meisten Tierbesitzer wissen von der leidenschaftlichen Kartonliebe von Katzen. Die Samtpfoten schĂ€tzen solche Spielorte, um sich die Langeweile zu vertreiben.
Auch bei schlechtem Wetter sollte genĂŒgend Zeit fĂŒr mehrere SpaziergĂ€nge eingeplant werden. Mit abwechslungsreichen Runden und der richtigen Kleidung kommt auch der SpaĂ nicht zu kurz.
Viele Vögel genieĂen es, ihrem Freiheitsdrang nachzukommen. Auf Entdeckungstour durch die Wohnung können sie ihre Neugierde befriedigen und sich gleichzeitig bewegen. Tierbesitzer sollten unbedingt darauf achten, alle Fenster und TĂŒren vor dem Freiflug zu schlieĂen.
Meerschweinchen, Kaninchen und Co. bewegen sich ebenfalls gerne. In wĂ€rmeren Monaten kann dafĂŒr ein Gehege im Garten genutzt werden. In den Wintermonaten kann auch die Wohnung als Bewegungsraum dienen. Achtung: Treppen sollten unbedingt gesichert werden.6
Studien und Quellen zum Thema Immunsystem bei Tieren
- https://tierhalter.dechra.de/tiergesundheit/hund
- https://www.vetepedia.de/gesundheitsthemen/hund/immunsystem/
- https://www.tierchenwelt.de/tierarten/wirbellose.html
- https://autoimmunbuch.de/?p=2120
- https://www.vtg-tiergesundheit.de/ratgeber/immunsystem-der-katze
- https://www.aniforte.de/magazin/gesundheit/3-tipps-fuer-s-immunsystem-so-staerkst-du-deine-katze-im-winter
- https://pediatrics.aappublications.org/content/130/2/211?sid=5e49d3e4-af34-4a88-b9e4-8aa75bc0f6c7
FAQ – HĂ€ufig gestellte Fragen
Ja, auch Tiere haben ein Immunsystem, um Krankheitserreger in Schach zu halten. Ăhnlich wie beim Menschen kommen dabei verschiedene Körperzellen zum Einsatz. Wirbellose Lebewesen haben allerdings eine Besonderheit: Sie verfĂŒgen ausschlieĂlich ĂŒber ein angeborenes ImmunÂsystem.
Tipps: Immunsystem stÀrken bei Tieren.
Untersuchungen zur Folge stÀrken Tiere das Immunsystem. Finnische Forscher haben festgestellt, dass Babys seltener an Atemwegsinfektionen erkranken, wenn sie zusammen mit Katzen und Hunden leben.
Hier finden Sie alles rund um das Immunsystem von Haustieren.
Tipps der Redaktion
Ratgeber: CBD fĂŒr Tiere
Alles rund um die Gesundheit
Tipps: Das eigene Immunsystem stÀrken
ErnÀhrung mit Superfood
Ăbersicht:Â Verschiedene Ălsorten
Claudia hat an der Christian-Albrechts-UniversitĂ€t Ăkotrophologie studiert und anschlieĂend promoviert. Danach war sie 10 Jahre in verschiedenen Forschungseinrichtungen wissenschaftlich tĂ€tig. Viele gesundheitliche Themen sind nicht nur Teil ihres Berufes sondern ein StĂŒck weit auch eine Berufung. Durch persönliche Erfahrungen ist Claudia Expertin fĂŒr Diabetes und enÂgaÂgiert sich auch fĂŒr einen Selbsthilfeverband. In ihrer Freizeit testet sie den Einfluss von Entspannung und Sport auf die menschliche Gesundheit durch regelmĂ€Ăige StrandspaziergĂ€nge und Volleyball-Trainingseinheiten.