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Hanföl erlebt eine Renaissance als gesundes Speiseöl und wirksames Kosmetikprodukt. Das aus den Samen der Hanfpflanze gewonnene Öl überzeugt durch ein optimales Fettsäureprofil und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Während die Hanfpflanze lange Zeit in Deutschland verboten war, ist der Anbau von Nutzhanf seit 1996 wieder erlaubt und hat sich zu einem wichtigen Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft entwickelt.
Hanföl oder Hanfsamenöl wird aus den Samen des Nutzhanfs (Cannabis sativa) gewonnen. Im Gegensatz zu den Blüten und Blättern enthalten die Samen keine nennenswerten Mengen des psychoaktiven THC (Tetrahydrocannabinol). Speisehanf darf maximal 0,2 Prozent THC enthalten, während Medizinalhanf zwischen 1 und über 20 Prozent aufweisen kann.
Die Hanfpflanze gilt als eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt und wurde bereits vor über 10.000 Jahren in Zentralasien angebaut. Obwohl der Anbau in Deutschland bis 1996 strikt verboten war, ist heute der Anbau von zugelassenen Hanfsorten unter strengen Kontrollen wieder möglich.
Hanföl ist eigentlich ein Nebenprodukt der Hanffasergewinnung. Für drei Liter des grünlichen Öls werden etwa zehn Kilogramm Hanfsamen benötigt. Bei einem Ölgehalt von 30 bis 35 Prozent ergibt sich ein Ölertrag von etwa 180 bis 350 Liter pro Hektar.
Für hochwertiges Hanföl ist die Kaltpressung entscheidend. Bei diesem schonenden Verfahren liegt die Presstemperatur zwischen 40 und 60 Grad Celsius, wodurch die wertvollen Inhaltsstoffe nicht durch Hitze geschädigt werden. Die Hanfsamen werden zunächst vorsichtig geschält, da ihre feste Schale sie vor Umwelteinflüssen schützt.
Qualitätsmerkmale für hochwertiges Hanföl:
Kaltpressung: Nur bei diesem Verfahren bleiben hitzeempfindliche Vitamine und Fettsäuren erhalten.
Bio-Qualität: Obwohl Hanf von Natur aus resistent gegen Schädlinge ist und wenig Pestizide benötigt, garantiert Bio-Anbau zusätzliche Reinheit.
Dunkle Verpackung: Vitamin E und andere Inhaltsstoffe sind lichtempfindlich und benötigen Schutz vor UV-Strahlung.
Frische: Nach dem Öffnen sollte Hanföl maximal vier bis fünf Monate bei kühler, dunkler Lagerung verwendet werden.
Die charakteristische grün-gelbliche Farbe entsteht durch Chlorophyll und Carotinoide wie Beta-Carotin. Je dunkler das Öl, desto intensiver ist sein nussiger Geschmack.
Hanföl besticht durch seine einzigartige Zusammensetzung wertvoller Inhaltsstoffe. Es besteht zu 70 bis 80 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren und zeichnet sich besonders durch sein optimales Fettsäureprofil aus.
Fettsäureverteilung pro 100 Gramm Hanföl:
Das Omega-6-zu-Omega-3-Verhältnis von circa 2:1 bis 3:1 gilt als besonders günstig für die Gesundheit. Zum Vergleich: Viele andere Pflanzenöle weisen Verhältnisse von 30:1 oder höher auf.
Weitere wertvolle Inhaltsstoffe:
Vitamin E: 23 bis 80 mg pro 100 g (starkes Antioxidans)
Gamma-Linolensäure: Eine seltene Omega-6-Fettsäure mit entzündungshemmenden Eigenschaften
Phytosterole: Besonders Beta-Sitosterol und Campesterin regulieren den Feuchtigkeitsgehalt der Haut
Mineralstoffe: Zink, Eisen, Kalium, Magnesium und Calcium
Chlorophyll: Verleiht die grüne Farbe und wirkt antioxidativ
B-Vitamine: Vitamin B1 (Thiamin) und B2 (Riboflavin) für Nervensystem und Energiestoffwechsel
Die wissenschaftliche Forschung hat verschiedene positive Effekte von Hanföl auf die Gesundheit dokumentiert. Die Wirkungen basieren hauptsächlich auf dem optimalen Fettsäureprofil und den sekundären Pflanzenstoffen.
Herz-Kreislauf-System: Eine Review mit 86 Studien und 162.796 Teilnehmern zeigte, dass eine erhöhte Omega-3-Einnahme das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen reduzieren könnte. Die Alpha-Linolensäure und Gamma-Linolensäure im Hanföl wirken entzündungshemmend und können zur Herzgesundheit beitragen.
Gehirnfunktion: Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Funktion des Gehirns spielen. Eine ausreichende Zufuhr soll die geistige Leistungsfähigkeit steigern können.
Immunsystem: Die Gamma-Linolensäure hat regulatorische Effekte auf das Immunsystem und kann überschießende Immunreaktionen dämpfen. Dies macht Hanföl interessant für Menschen mit Autoimmunerkrankungen.
Entzündungshemmung: Studien zeigen, dass Hanföl bei entzündlichen Prozessen wie rheumatoider Arthritis oder diabetischer Neuropathie unterstützend wirken kann.
Hanföl eignet sich hervorragend für die kalte Küche und verleiht Speisen eine mild-nussige Note. Das Öl sollte nicht erhitzt werden, da dabei wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen oder sich in schädliche Substanzen umwandeln können.
Verwendungsmöglichkeiten:
Salatdressings: Der nussige Geschmack harmoniert besonders gut mit Herbst- und Wintersalaten
Smoothies: Ein Esslöffel Hanföl liefert wichtige Omega-Fettsäuren und cremige Konsistenz
Dips und Aufstriche: Als Alternative zu anderen Ölen in Pestos oder Kräuterquark
Müsli: Ein Schuss Hanföl im morgendlichen Müsli sorgt für eine Extra-Portion ungesättigter Fettsäuren
Warme Speisen: Das Öl kann nach dem Kochen zu Nudeln, Kartoffeln oder gedünstetem Gemüse gegeben werden
Dosierung: Ein bis zwei Esslöffel Hanföl täglich decken den Tagesbedarf an wichtigen Fettsäuren.
Hanföl hat sich als außergewöhnlich wirksames Hautpflegeprodukt etabliert. Seine Fettsäuren ähneln der menschlichen Hautstruktur stark, wodurch es als hervorragendes Pflegemittel wirkt.
Eigenschaften für die Haut:
Schnelle Aufnahme: Als trockenes Öl zieht es schnell ein und hinterlässt keinen fettigen Film
Porenverträglichkeit: Hanföl verstopft die Poren nicht und ist daher auch für unreine Haut geeignet
Feuchtigkeitsspendend: Die Fettsäuren stärken die Hautbarriere und verhindern Feuchtigkeitsverlust
Entzündungshemmend: Gamma-Linolensäure und Stearinsäure wirken beruhigend auf gereizte Haut
Wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit von Hanföl bei verschiedenen Hauterkrankungen. Forscher der University of Kuopio untersuchten die Wirkung bei Neurodermitis: 20 Patienten nahmen acht Wochen lang täglich 30 Milliliter Hanföl oder Olivenöl ein. Das Hanföl erzielte deutlich bessere Ergebnisse bei Hauttrockenheit und Juckreiz.
Anwendungsgebiete:
Neurodermitis: Die Gamma-Linolensäure hilft der Haut, Feuchtigkeit besser aufzunehmen und zu speichern
Schuppenflechte: Entzündungshemmende Eigenschaften können Symptome lindern
Akne: Das Öl verlangsamt die Lipidproduktion und wirkt antibakteriell
Trockene Haut: Stärkt die Hautbarriere und verhindert weitere Austrocknung
Ekzeme: Beruhigt gereizte Hautpartien und fördert die Heilung
Anwendung: Die zu behandelnden Hautpartien gründlich reinigen, trocknen und einige Tropfen Hanföl sanft einmassieren. Bei großflächigen Problemen kann das Öl auch als Badezusatz verwendet werden.
Hanföl eignet sich auch hervorragend für die Haarpflege und kann verschiedene Kopfhautprobleme lindern.
Anwendungsmöglichkeiten:
Shampoo-Zusatz: Einige Tropfen Hanföl ins Shampoo mischen
Conditioner: Einen Esslöffel in die Spitzen und Kopfhaut einmassieren, 20 Minuten einwirken lassen
Schuppen: Reguliert die Talgdrüsen und kann Schuppenbildung mindern
Trockene Kopfhaut: Beruhigt Juckreiz und spendet Feuchtigkeit
Glanz: Verleiht dem Haar natürlichen Glanz und macht es geschmeidig
Hanföl und CBD-Öl werden häufig verwechselt, sind aber völlig verschiedene Produkte:
Hanföl (Hanfsamenöl):
CBD-Öl:
Italienische Forscher fanden 2019 zwar geringe Mengen von Cannabinoiden in handelsüblichem Hanfsamenöl, aber die Konzentrationen sind minimal: 10 Milliliter Hanfsamenöl enthalten etwa 0,8 Mikrogramm CBD, während dieselbe Menge CBD-Öl 1.000 bis 2.000 Mikrogramm aufweist.
Hanfsamen enthalten natürlicherweise kein THC, können aber bei der Ernte mit THC-reichen Pflanzenteilen in Berührung kommen. Eine Untersuchung von Ökotest 2022 fand in fünf von zehn Hanfsalatölen höhere THC-Gehalte als erwartet. Die enthaltenen Mengen sind jedoch zu gering für berauschende Wirkungen.
Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat eine akute Referenzdosis von 1 Mikrogramm THC pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Bei normalem Verzehr von Hanföl werden diese Werte in der Regel nicht überschritten.
Sicherheitshinweise:
Hanf gilt als besonders nachhaltige Pflanze. Sie wächst schnell, benötigt wenig Wasser und Pestizide, verbessert die Bodenqualität und bindet viel CO2. Die gesamte Pflanze kann verwertet werden: Fasern für Textilien und Papier, Samen für Öl und Protein, Blätter für Tee.
Viele deutsche Hersteller setzen auf regionale Wertschöpfungsketten. Das Hanföl von PRIMAVERA beispielsweise stammt aus einem Radius von 300 Kilometern: Der Bioland-Hof in Oberschwaben baut den Hanf an, die Ölmühle Walz im Schwarzwald presst das Öl.
Hanföl ist aufgrund seines hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sehr oxidationsempfindlich. Nach dem Öffnen sollte es maximal zwei Monate verwendet und sofort nach Gebrauch wieder verschlossen werden.
Optimale Lagerung:
Bei Oxidation kann Hanföl ranzig werden und sogar gesundheitsschädlich sein. Ein ranziger Geruch oder bitterer Geschmack sind deutliche Anzeichen für Verderb.
Für die innerliche Anwendung empfehlen Experten täglich 2 bis 4 Teelöffel Hanföl. Bei der äußerlichen Anwendung reichen wenige Tropfen aus.
Praktische Tipps:
Wechselwirkungen: Bei Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten sollte die zusätzliche Omega-3-Zufuhr mit dem Arzt besprochen werden.
Was sind Ihre Erfahrungen mit Hanföl? Die ZENTRALE Community freut sich auf Ihre Erfahrungsberichte zur Anwendung in Küche und Hautpflege. Welche Rezepte und Anwendungstipps haben sich für Sie bewährt?