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Vitamin C gehört zu den bekanntesten und am besten erforschten Vitaminen überhaupt. Die auch als Ascorbinsäure bezeichnete Substanz ist lebensnotwendig für den menschlichen Organismus und kann nicht selbst produziert werden. Während aktuelle Forschungen neue therapeutische Potenziale aufzeigen, bleibt eine ausgewogene Ernährung der Goldstandard für die optimale Versorgung.
Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin, das an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Der menschliche Körper hat im Laufe der Evolution die Fähigkeit zur Eigenproduktion verloren, während die meisten Säugetiere weiterhin mehrere Gramm täglich selbst herstellen können.
Die wichtigsten physiologischen Funktionen umfassen den Aufbau von Kollagen, Knochen und Bindegewebe. Als starkes Antioxidans schützt es Zellen vor Schäden durch freie Radikale und unterstützt die Funktion des Immunsystems. Zusätzlich verbessert es die Aufnahme von pflanzlichem Eisen und ist an der Produktion wichtiger Botenstoffe beteiligt.
Ein charakteristisches Merkmal ist die antioxidative Wirkung in wässrigen Körperflüssigkeiten wie Blut und Zellflüssigkeit. Vitamin C regeneriert andere Antioxidantien wie Vitamin E und wirkt synergistisch mit weiteren Schutzsystemen des Körpers.
Die DGE-Referenzwerte für 2024 empfehlen eine tägliche Zufuhr von 95 mg für Frauen und 110 mg für Männer. Schwangere benötigen ab dem vierten Monat 105 mg, stillende Mütter sogar 125 mg täglich.
Raucher haben einen deutlich erhöhten Bedarf aufgrund höherer Stoffwechselverluste. Die DGE empfiehlt für rauchende Frauen 135 mg und für rauchende Männer 155 mg täglich.
Die Versorgungslage in Deutschland zeigt gemischte Ergebnisse. Während die mittlere Zufuhr bei Männern 96 mg und bei Frauen 97 mg beträgt, erreichen 29,3 Prozent der Frauen und 31,9 Prozent der Männer die empfohlenen Mengen nicht.
Die besten Vitamin-C-Quellen sind frisches Obst und Gemüse. Spitzenreiter sind Sanddornbeeren, schwarze Johannisbeeren, Paprika und Petersilie. Auch Zitrusfrüchte, Kartoffeln, Brokkoli und Kohl liefern bedeutende Mengen.
200 Gramm Kiwi oder Orange decken bereits den kompletten Tagesbedarf. Eine Portion Brokkoli (200 Gramm) enthält sogar 180 mg, während 300 Gramm gekochte Kartoffeln etwa 45 mg liefern.
Das Vitamin ist äußerst hitze- und lichtempfindlich. Optimale Erhaltung gelingt durch kurzes Waschen, schonende Zubereitung und minimale Lagerung. Bei der beliebten "heißen Zitrone" wird durch das heiße Wasser schnell der Vitamin-C-Gehalt reduziert.
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse eröffnen faszinierende Perspektiven für Vitamin C in der modernen Medizin. Forscher des Josep Carreras Leukaemia Research Institute entdeckten 2024, dass Vitamin C die immunogenen Eigenschaften von dendritischen Zellen verbessern kann, was zu effektiveren Krebsimmuntherapien führen könnte.
Eine bedeutende Phase-III-Studie untersuchte hochdosierte intravenöse Vitamin-C-Gaben bei metastasiertem Darmkrebs. Während die Gesamtergebnisse keine signifikante Verbesserung zeigten, ergab eine Untergruppenanalyse bei Patienten mit RAS-Mutation eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens.
Interessant sind auch neue Erkenntnisse zur epigenetischen Regulation. Vitamin C fungiert als Cofaktor der TET-Dioxygenasen, die bei der DNA-Methylierung eine Rolle spielen und damit Genexpression beeinflussen können.
Die Diskussion um die optimale Vitamin-C-Dosierung geht auf den Nobelpreisträger Linus Pauling zurück, der täglich 18 Gramm einnahm und für deutlich höhere Dosen als die offiziell empfohlenen 100 mg plädierte.
Orthomolekularmediziner argumentieren, dass die natürliche Eigenproduktion bei Tieren ein Vielfaches der heutigen menschlichen Zufuhr beträgt. Kritiker wenden ein, dass überschüssiges wasserlösliches Vitamin C einfach ausgeschieden wird und Megadosen keinen zusätzlichen Nutzen bringen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor sehr hohen Dosen ab 3-4 Gramm täglich, die zu Magen-Darm-Beschwerden und möglicherweise zur Bildung von Nierensteinen führen können.
Der weit verbreitete Glaube, Vitamin C könne Erkältungen verhindern oder verkürzen, ist wissenschaftlich nicht haltbar. Systematische Studienauswertungen konnten keinen signifikanten Effekt auf Erkältungskrankheiten nachweisen.
Auch die Wirkung von hochdosiertem Vitamin C gegen Krebserkrankungen ist wissenschaftlich nicht belegt, obwohl präklinische Studien interessante Mechanismen aufzeigen. Wechselwirkungen mit Krebstherapien und anderen Arzneimitteln sind möglich und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Ein echter Vitamin-C-Mangel ist in industrialisierten Ländern sehr selten. Die schwere Mangelkrankheit Skorbut kommt praktisch nicht mehr vor, da bereits geringe Mengen frischen Obstes ausreichen.
Vitamin C ist das am häufigsten ergänzte Vitamin überhaupt. 52,6 Prozent der Verwender von Nahrungsergänzungsmitteln greifen auf Produkte mit diesem Vitamin zurück. Die Präparate enthalten meist zwischen 50 und 1000 Milligramm, manche sind deutlich höher dosiert.
Der Vitaminmarkt erlebte 2024 nach Rekordtiefs eine Erholung. Preisanstiege bei verschiedenen B-Vitaminen und Vitamin D3 prägten das Jahr, während Force-majeure-Ereignisse bei einem europäischen Produzenten die Preise für Vitamin A und E deutlich anhoben.
Verbraucherschützer betonen, dass bei ausgewogener Ernährung mit frischem Obst und Gemüse keine Nahrungsergänzung notwendig ist. Ein bis zwei Stücke Obst decken den Tagesbedarf bereits vollständig ab.
Bestimmte Personengruppen haben einen erhöhten Vitamin-C-Bedarf. Dazu gehören Schwangere, Stillende, Raucher, Sportler und Menschen mit chronischen Erkrankungen oder dauerhafter Medikamenteneinnahme.
Sportler haben aufgrund intensiver körperlicher Aktivität einen höheren Umsatz. Die erhöhte Bildung freier Radikale beim Training macht zusätzliche Antioxidantien wie Vitamin C sinnvoll.
Menschen, die kein Obst und Gemüse essen, können unzureichend versorgt sein. Auch bei bestimmten Krankheiten oder chronischem Stress steigt der Bedarf an diesem essentiellen Vitamin.
In der Europäischen Union sind verschiedene Vitamin-C-Verbindungen für Nahrungsergänzungsmittel zugelassen, darunter L-Ascorbinsäure, Natriumascorbat und Calciumascorbat. Die Verordnung (EU) 432/2012 legt fest, welche gesundheitsbezogenen Aussagen verwendet werden dürfen.
Zugelassene Health Claims umfassen die Unterstützung des Immunsystems, den Schutz vor oxidativem Stress, die Verringerung von Müdigkeit und die Verbesserung der Eisenaufnahme. Diese Aussagen basieren auf wissenschaftlichen Bewertungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).
Hypervitaminosen sind bei Vitamin C nicht bekannt, da es wasserlöslich ist und überschüssige Mengen ausgeschieden werden. Nur bei extrem hohen Dosen können Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
Was sind eure Erfahrungen mit Vitamin C? Achtet ihr bewusst auf eure Zufuhr oder verlasst ihr euch auf eine ausgewogene Ernährung? Teilt eure Gedanken mit der ZENTRALE Community!