Physical Address
304 North Cardinal St.
Dorchester Center, MA 02124
Physical Address
304 North Cardinal St.
Dorchester Center, MA 02124
Krankenkassen-Zentrale Community
Krankenkassen-Zentrale Community
Einzelnes Ergebnis wird angezeigt
Sojaöl ist ein aus der Sojabohne (Glycine max) gewonnenes Pflanzenöl, das weltweit nach Palmöl das am häufigsten produzierte pflanzliche Öl darstellt. Mit einem Anteil von 32% an der Weltölproduktion und einem jährlichen Wachstum von etwa 5,5% spielt es eine zentrale Rolle in der globalen Ernährungsindustrie.
Das mild schmeckende und vielseitig einsetzbare Öl zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren aus und findet neben der Verwendung als Speiseöl auch in Kosmetik, Biodieselproduktion und technischen Anwendungen Verwendung.
Die Sojabohne stammt vermutlich aus dem nordöstlichen Asien und wurde von dort nach Nord- und Südamerika exportiert. Die wichtigsten Anbau- bzw. Exportländer für Sojabohnen beziehungsweise Sojaöl sind heute vor allem die USA, Brasilien, Argentinien und China.
Sojaöl stellt in der Weltölproduktion mit einem Anteil von 32% weltweit nach Palmöl und vor Rapsöl das am zweitmeisten produzierte Pflanzenöl dar. Die Produktionsmenge steigt jährlich zurzeit um etwa 5,5% und erreichte 2006/07 eine Rekordmarke von 35,8 Millionen Tonnen, was einer Verfünffachung der Produktion von 1970/71 mit 6,2 Millionen Tonnen entspricht.
Das Sojaöl kann sowohl durch Pressen wie auch durch eine Extraktion aus den Sojabohnen gewonnen werden. Zur Extraktion des Sojaöls werden die Bohnen geschrotet, im Wassergehalt eingestellt, in Flocken gepresst und mit Hexan u. a. extrahiert.
Das gewonnene Rohöl durchläuft verschiedene Raffinationsprozesse. Das Öl wird raffiniert und für verschiedene Anwendungen verblendet; manchmal wird das Öl hydriert. In der Regel stellt das extrahierte Öl etwa 19% des Trockengewichts der Bohnen dar, wobei der Ölgehalt direkt mit den Temperaturen und der Sonnenscheindauer während der Bohnenentwicklung korreliert.
Während das Sojaöl eine Reihe von Anwendungsgebieten besitzt, werden die als Kuppelprodukte anfallenden proteinreichen Rückstände in Form von Sojaextraktionsschrot und Sojapresskuchen in der Regel als Futtermittel in der Tierhaltung verwendet.
Sojaöl hat einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren: Es setzt sich im Durchschnitt aus 15 Prozent gesättigte Fettsäuren, 19 Prozent einfach ungesättigten Fettsäuren (Ölsäure), 56 Prozent zweifach ungesättigten Fettsäuren (Linolsäure) und circa 8 Prozent dreifach ungesättigter Linolensäure zusammen.
Als ungesättigte Fettsäuren weist Sojaöl (bis zu 11%) die Omega-3-Fettsäure Linolensäure auf, hauptsächlich jedoch (bis zu 59%) die Omega-6-Fettsäure Linolsäure. Als günstiges Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 wird 1:5 angesehen.
Sojaöl ist reich an Vitamin E und K und spielt dadurch eine Rolle als Antioxidans sowie bei der Blutgerinnung. Weitere nützliche Inhaltsstoffe von Sojaöl wie vor allem Vitamin E und K, Mineralstoffe, Spurenelemente und Phytosterine wirken entzündungshemmend und zellschützend.
Naturbelassenes Sojaöl besitzt einen hohen Lecithingehalt (ca. 3%). Lecithin gilt als Schlüsselbaustein der Zellmembranen und ist beim Fetttransport im Körper und beim Aufbau von Zellmembranen wesentlich beteiligt.
Interessant sind auch die enthaltenen Isoflavone. Dabei handelt es sich um pflanzliche Hormone und Botenstoffe. Im menschlichen Körper verhindern sie Ablagerungen von Cholesterin an den Arterienwänden.
Die Hauptverwendung von Sojaöl findet in der Ernährung statt, wo es für ein großes Spektrum von Salatölen, Backfetten bis zu Margarine genutzt wird. Vor allem in den USA ist Sojaöl das am meisten verwendete Pflanzenöl in der Küche – 80% der Margarineproduktion und mehr als 75% der Gesamtnutzung pflanzlicher Fette und Öle in den USA stellt Sojaöl dar.
Mit einem Rauchpunkt von rund 220 Grad Celsius lässt sich raffiniertes Sojaöl sehr hoch erhitzen, ohne zu verbrennen – zum Braten und Frittieren ideal! Es kann aber auch zum Backen, Kochen, für Rohkost und Salate, Marinaden und Saucen oder Dips verwendet werden.
Das helle Sojaöl schmeckt sehr mild bis fast neutral und passt daher perfekt zu allen anderen Geschmacksrichtungen. Der milde Geschmack und die hellgelbe Färbung machen es zu einem idealen Grundstoff für die Herstellung von Speiseöl-Mischungen.
Diese Fettsäurezusammensetzung macht Sojaöl zu einem „guten" Fett, das dabei hilft, den Fettstoffwechsel und den Cholesterinspiegel günstig zu beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass Sojaöl vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkt und das Immunsystem stärken kann.
Der hohe Anteil mehrfach ungesättigter, oxidationsempfindlicher Säuren wie z. B. Linolensäure führte zu Anwendungsproblemen im Ernährungsbereich. Vor allem der hohe Anstieg von Sojaöl in der westlichen Kost hat zu einer erhöhten Aufnahme der Omega-6-Fettsäure Linolsäure beigetragen.
Daher kam es in den 1990er Jahren zu Sojabohnenölzüchtungen, die unter 1% Linolensäure enthielten. Die partielle Hydrierung der Öle an Nickel-Katalysatoren führt teilweise zu trans-Fettsäuren, während natürliche Öle in der cis-Form vorlagen.
Die enthaltenen Fettsäuren finden vor allem Verwendung in Kosmetik- und Körperpflegemitteln sowie in einem großen Spektrum weiterer Anwendungen, vor allem als Wirkstoffträger für lipidlösliche Pflanzeninhaltsstoffe und Vitamine sowie als Grundlage für Badeöle und Cremes.
Für die Hautpflege ist Sojaöl durch die Linolsäure ein sehr gut verträgliches Pflegeöl. Das Öl zieht schnell in die Haut ein, ohne dass sich ein unangenehmer Fettfilm bildet. Die Linolsäure bindet Feuchtigkeit in den oberen Hautschichten, sodass sich die Haut straffer anfühlt und frischer aussieht.
Sojaöl kannst du bei allen Hauttypen zur täglichen Hautpflege verwenden. Egal, ob du zu unreiner Haut neigst, oder mit zunehmendem Alter die Haut austrocknet und faltig wird: Die Fettsäuren im Sojaöl pflegen die Haut.
In den letzten Jahren wird es vor allem in den Vereinigten Staaten auch verstärkt zur Herstellung von Biodiesel verwendet. Vor allem in den letzten Jahren nahm seine Verwendung zur Herstellung von Biodiesel und Sojamethylester (SME) in den Vereinigten Staaten stark zu.
Wie andere Pflanzenöle wird auch Sojaöl für eine Reihe von technischen Anwendungen genutzt. Außerdem dient es als schnelltrocknendes Öl zur Herstellung von Alkydharzen, Anstrichfarben und Spachtelmassen sowie seit 1987 insbesondere für Druckfarben.
In der Lebensmittelindustrie wird Sojaöl zu sogenanntem Thermooxidierten Sojaöl verarbeitet und als Lebensmittelzusatzstoff unter den Funktionsklassen Emulgatoren, Trennmittel und Schaumverhütungsmittel für die Herstellung von Lebensmitteln eingesetzt.
Aufgrund des hohen Bedarfes an Eiweißfuttermitteln zählt Sojaöl neben Palmöl zu den am meisten produzierten Pflanzenölen auf unserem Planeten. Sojaöl enthält einen hohen Energiegehalt und wird in verschiedenen Anteilen im Tierfutter verwendet, je nach Energiebedarf der zu versorgenden Tierart.
Sojaöl ist in der Legehennenfütterung sehr beliebt als Energiefutterkomponente. Aufgrund seines ca. 50%igen Anteils an Linolsäure (Omega-6 Fettsäure) findet Sojaöl sehr häufig Einsatz in der Legehennenfütterung, um die Eigrößen zu erhöhen.
In der verschlossenen Flasche und bei dunkler, kühler Aufbewahrung hält sich Sojaöl gut bis zu ein Jahr ohne Qualitätsverlust. Ist die Flasche allerdings angebrochen, wird Sojaöl relativ schnell ranzig und bekommt nach spätestens drei Monaten einen unangenehmen Geschmack.
Da Sojaöl oxidativ nicht sehr stabil ist, sollte es mit stabileren Ölen kombiniert und in Tagespräparaten nicht über 10% eingearbeitet werden. Der hohe Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren macht es anfällig für Oxidation.
Bei uns verkauftes Sojaöl unterliegt strengen Qualitätskontrollen. Trotzdem ist nicht immer ganz auszuschließen, dass es von gentechnisch behandelten Sojabohnen stammt. International gehandelte Soja-Rohstoffe stammen im Regelfall ganz oder anteilig aus gentechnisch veränderten Pflanzen.
Durch die Problematik genmanipulierter Saaten ist es bei diesem Öl besonders wichtig, nur native Lebensmittelöle aus kontrolliert-biologischem Anbau zu kaufen, wenn möglich aus regionalem Bio-Anbau. Wer in diesem Punkt auf Nummer sichergehen will, nimmt am besten Sojaöl aus biologischer Herstellung.
Öle und Fette aus gentechnisch veränderten Sojabohnen sind kennzeichnungspflichtig. Es spielt keine Rolle, ob verwendete gv-Sojabohnen im verzehrfertigen Öl nachweisbar sind oder nicht.
Die Gewinnung von Sojaöl hat oft negative Auswirkungen auf die Umwelt, da für den Anbau große Flächen gerodet werden müssen. Weltweit stieg der Sojaanbau in den letzten Jahrzehnten rapide an. In den USA und in Südamerika wird mit Abstand das meiste industriell genutzte Soja angebaut.
Der hohe Bedarf an Eiweißfuttermitteln macht Soja zu einer der wichtigsten Agrarexporte weltweit, was jedoch mit erheblichen ökologischen Herausforderungen verbunden ist.
Das angenehm nussige Aroma und die gute Viskosität machen Sojaöl zu einem hervorragenden Multifunktionsöl. Es hat sich gezeigt, dass die besten Ergebnisse mit Sojaöl bei geschädigter (rissiger, entzündeter) Haut erzielt werden.
Als zweitmeist produziertes Pflanzenöl weltweit hat Sojaöl eine zentrale Rolle in der globalen Ölindustrie und beeinflusst maßgeblich internationale Handelsmärkte und Preisstrukturen.
Die ZENTRALE Community möchte eure Meinung zu Sojaöl wissen! Nutzt ihr es hauptsächlich zum Kochen oder habt ihr andere Anwendungen entdeckt? Welche Erfahrungen habt ihr mit Bio-Sojaöl gemacht?