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Vitamin B3, auch als Niacin bekannt, ist ein wasserlösliches B-Vitamin mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Im Gegensatz zu anderen Vitaminen kann der menschliche Körper Niacin selbst in der Leber aus der Aminosäure Tryptophan herstellen. Als Bestandteil wichtiger Coenzyme ist es an über 200 Stoffwechselprozessen beteiligt und spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel, bei der Zellteilung und für die Gesundheit von Haut und Nervensystem.
Vitamin B3 ist ein Sammelbegriff für verschiedene chemische Verbindungen, hauptsächlich Nicotinsäure und Nicotinamid (Niacinamid). Diese beiden Formen können vom Körper ineinander umgewandelt werden und entfalten dieselbe biologische Wirkung.
Der Körper wandelt Niacin in die Coenzyme NAD (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid) und NADP (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid-Phosphat) um. Diese Coenzyme sind unverzichtbar für die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen und finden sich in allen lebenden Zellen.
Eine Besonderheit von Vitamin B3 ist die körpereigene Synthese aus der Aminosäure Tryptophan. Aus 60 mg Tryptophan kann der Körper etwa 1 mg Niacin herstellen. Für diese Umwandlung werden jedoch Vitamin B2 und Vitamin B6 benötigt, weshalb ein Mangel an diesen Vitaminen das Risiko für einen Niacin-Mangel erhöht.
Niacin ist fundamental für den Energiestoffwechsel. Als Bestandteil der Coenzyme NAD und NADP ermöglicht es die Umwandlung von Makronährstoffen in verwertbare Energie. Ohne ausreichend Vitamin B3 können Kohlenhydrate, Fette und Proteine nicht effizient verstoffwechselt werden.
Das Vitamin trägt zur normalen Funktion des Nervensystems bei und unterstützt die Bildung von Neurotransmittern. Es ist an der Synthese von Serotonin beteiligt, dem sogenannten "Glückshormon", und kann somit zur psychischen Gesundheit beitragen.
Niacin ist wichtig für die Erhaltung normaler Haut und Schleimhäute. Es stärkt die natürliche Hautbarriere und verbessert die Feuchtigkeitsspeicherung. Studien deuten darauf hin, dass Nicotinamid vor UV-bedingten Hauttumoren schützen könnte.
Das Vitamin spielt eine wichtige Rolle bei der DNA-Reparatur in der Zelle sowie bei der Zellteilung und unterstützt das Immunsystem bei seinen Funktionen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt folgende Tageszufuhr an Niacin-Äquivalenten:
Der Bedarf ist energieabhängig und steigt bei Jugendlichen auf bis zu 17 mg pro Tag. 1 mg Niacin-Äquivalent entspricht 1 mg Niacin oder 60 mg Tryptophan.
Tierische Lebensmittel enthalten Niacin vorwiegend als Nicotinamid, das vom Körper besser verwertet werden kann:
Pflanzliche Lebensmittel enthalten hauptsächlich Nicotinsäure, die jedoch teilweise in schwer verfügbarer, gebundener Form vorliegt:
Vollkorngetreide und Mais enthalten zwar theoretisch viel Niacin, jedoch ist es oft an Proteine gebunden und damit für den Menschen schwer verwertbar. Durch Kochen, besonders mit etwas Natron, lässt sich die Bioverfügbarkeit erhöhen.
Ein Niacin-Mangel ist in Deutschland selten, kann aber bei bestimmten Personengruppen auftreten:
Schwerer Niacin-Mangel führt zu Pellagra, einer Erkrankung, die durch die "4 D's" charakterisiert ist:
Frühe Anzeichen eines Mangels sind unspezifisch: Appetitverlust, Verdauungsstörungen, körperliche Schwäche, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Eine Überdosierung durch natürliche Lebensmittel ist praktisch unmöglich, da Niacin wasserlöslich ist und überschüssige Mengen über den Urin ausgeschieden werden.
Bei hohen Dosen aus Nahrungsergänzungsmitteln können Nebenwirkungen auftreten:
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, nicht mehr als 10 mg Nicotinsäure oder 900 mg Nicotinamid pro Tag aus angereicherten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln aufzunehmen.
Neuere Studien zeigen, dass Niacin-Metabolite bei Überdosierung das kardiovaskuläre Risiko erhöhen könnten. 25% der Studienteilnehmer mit erhöhten Niacin-Metaboliten hatten ein verdoppeltes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Vitamin B3 ist sehr stabil gegenüber Hitze, Licht und längerer Lagerung. Als wasserlösliches Vitamin geht es jedoch beim Kochen teilweise ins Kochwasser über.
In therapeutischen Dosen wird Nicotinsäure zur Senkung von LDL-Cholesterin und Triglyceriden eingesetzt. Diese Anwendung erfolgt ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht.
Nicotinamid wird in der Dermatologie zur Behandlung von Akne und als Schutz vor UV-bedingten Hautschäden eingesetzt.
In Deutschland ist die Niacin-Versorgung generell gut. Der Bedarf wird hauptsächlich über Fleisch, Brot und Kaffee gedeckt. Aufgrund des hohen Fleischkonsums ist die deutsche Bevölkerung eher überversorgt als unterversorgt.
Menschen mit vegetarischer oder veganer Ernährung sollten besonders auf Tryptophan-reiche Lebensmittel wie Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte achten.
Wie sorgst Du für eine ausreichende Niacin-Versorgung in Deiner Ernährung? Welche Lebensmittel sind Deine bevorzugten Vitamin B3-Quellen? Teile Deine Erfahrungen mit der ZENTRALE Community!