Vaping bei Jugendlichen: Gefährlicher Trend und Handlungsempfehlungen für Eltern

Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass fast jedes vierte Kind in der fünften bis zehnten Klasse bereits E-Zigaretten genutzt hat. Dabei spielen Gruppendruck und Vorbilder aus den sozialen Medien eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung dieses gesundheitsschädlichen Trends. Dr. Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum warnt vor den Risiken und gibt im Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau praktische Tipps für Eltern, wie sie mit dem Thema umgehen können.

KKZ-Überblick

  • Verbreitung: Fast 25 % der Jugendlichen in der fünften bis zehnten Klasse haben schon E-Zigaretten gedampft.
  • Zugang: Ältere Geschwister, Freunde oder illegale Verkäufe in Kiosken ermöglichen den Zugang zu Vapes.
  • Risiken: Suchtgefahr, gesundheitliche Schäden und Umweltbelastung durch Elektroschrott.
  • Elternempfehlungen: Gespräch statt Verbot, ökologische Argumente nutzen und Suchtberatungsstellen einbeziehen.

Wie Jugendliche an Vapes gelangen

E-Zigaretten dürfen laut Gesetz nur an Erwachsene verkauft werden, doch viele Jugendliche finden Wege, die Produkte dennoch zu erwerben. Dr. Schaller erklärt: „Es sind vermutlich ältere Geschwister oder Freunde, die die Vapes besorgen – manchmal womöglich auch Eltern.“ Zudem gibt es Hinweise darauf, dass nicht für Europa zugelassene Einweg-E-Zigaretten illegal verkauft werden. Diese Produkte weisen oft klare Mängel auf und werden teilweise ohne Alterskontrollen angeboten.

Gesundheits- und Umweltprobleme durch Vaping

Das Dampfen von E-Zigaretten birgt erhebliche gesundheitliche Risiken:

  • Suchtgefahr: Nikotinabhängigkeit kann sich schnell entwickeln und die Entscheidungsfreiheit der Jugendlichen einschränken.
  • Langzeitfolgen: Mögliche Schäden an Lunge und Herz-Kreislauf-System durch chemische Zusatzstoffe in den Liquids.

Auch die Umwelt leidet unter dem Vaping-Trend: Einweg-E-Zigaretten produzieren überflüssigen Elektroschrott, einschließlich umweltschädlicher Batterien, wertvoller Rohstoffe und Plastikmüll. Die Herstellung ist energieintensiv, und selten werden Einzelteile recycelt.

Empfehlungen für Eltern

Dr. Schaller rät Eltern dazu, das Thema offen anzusprechen, ohne ein Drama daraus zu machen: „Wir wissen ja: Wenn man Jugendlichen etwas verbietet, wird es erst richtig interessant.“ Stattdessen sollten Eltern an persönliche Werte der Kinder anknüpfen – etwa die Bedeutung von Unabhängigkeit oder ökologische Verantwortung.

Praktische Tipps:

  1. Gespräch statt Verbot: Erklären Sie Ihrem Kind die Konsequenzen von Nikotinsucht und gesundheitlichen Schäden.
  2. Umweltargumente nutzen: Machen Sie auf die ökologische Belastung durch Einweg-Vapes aufmerksam.
  3. Vorbildfunktion: Eltern sollten selbst nicht rauchen oder dampfen – das stärkt ihre Glaubwürdigkeit.
  4. Schulische Zusammenarbeit: Sprechen Sie das Thema in der Schule an und überlegen Sie gemeinsam mit Lehrkräften Maßnahmen gegen den Konsum von E-Zigaretten.

Hilfe bei bestehender Sucht

Falls Jugendliche bereits abhängig sind, empfiehlt Dr. Schaller den Kontakt zu kostenlosen Suchtberatungsstellen. Diese bieten nicht nur Unterstützung für die betroffenen Kinder, sondern auch für Eltern, die selbst rauchen oder dampfen.

Prävention durch Aufklärung

Der Vaping-Trend unter Jugendlichen ist besorgniserregend – sowohl aus gesundheitlicher als auch aus ökologischer Sicht. Eltern spielen eine zentrale Rolle dabei, ihre Kinder über die Risiken aufzuklären und sie zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Gesundheit zu ermutigen. Offene Gespräche und eine gute Vorbildfunktion sind dabei entscheidend, um langfristig positive Verhaltensänderungen zu fördern.