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Vitamin K spielt eine zentrale Rolle für die menschliche Gesundheit und ist weit mehr als nur ein Vitamin für die Blutgerinnung. Das fettlösliche Vitamin umfasst eine Familie verschiedener Verbindungen, die sowohl für die Blutgerinnung als auch für den Knochenstoffwechsel und die Gefäßgesundheit von entscheidender Bedeutung sind.
Bei ausgewogener Ernährung ist ein Mangel selten, dennoch sollten bestimmte Risikogruppen und Menschen unter Medikamenteneinnahme besondere Aufmerksamkeit auf ihre Vitamin K-Versorgung legen.
Vitamin K ist keine einzelne Substanz, sondern umfasst eine Gruppe fettlöslicher Verbindungen mit dem gemeinsamen Grundgerüst 2-Methyl-1,4-Naphthochinon. Die verschiedenen Formen unterscheiden sich durch ihre angehängten Seitenketten, die ihre biochemischen Eigenschaften bestimmen.
Die beiden wichtigsten natürlich vorkommenden Formen sind:
Vitamin K1 (Phyllochinon): Wird von Pflanzen während der Photosynthese produziert und ist hauptsächlich in grünem Gemüse enthalten.
Vitamin K2 (Menachinon): Wird von Bakterien produziert, sowohl im menschlichen Darm als auch bei der Fermentation von Lebensmitteln.
Vitamin K wird im Dünndarm resorbiert, wobei Gallensäure und Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse die Aufnahme unterstützen. Nach der Absorption wird das Vitamin zur Leber transportiert und in bestimmte Proteine umgepackt, die es im Blutkreislauf weiter transportieren.
Das Vitamin kommt in verschiedenen Geweben vor, unter anderem in Leber, Gehirn, Herz, Knochen und Bauchspeicheldrüse. Im Körper wird Vitamin K nicht gespeichert, sondern schnell verstoffwechselt. Einen Überschuss scheidet der Körper über Darm oder Nieren aus.
Phyllochinon macht etwa 80-90 Prozent der gesamten Vitamin K-Aufnahme in westlichen Ländern aus. Es wird ausschließlich von Pflanzen produziert und ist vor allem in grünem Gemüse enthalten.
Eigenschaften von K1:
Menachinon umfasst verschiedene Unterformen (MK-4 bis MK-13), wobei MK-7 und MK-4 die wichtigsten sind. Es wird von Bakterien produziert und kommt in tierischen sowie fermentierten Lebensmitteln vor.
Eigenschaften von K2:
Die wichtigste bekannte Funktion von Vitamin K ist die Blutgerinnung. Das Vitamin wird für die Bildung von Gerinnungsfaktoren aus inaktiven Vorstufen benötigt. Ohne Vitamin K kann der Körper diese Faktoren nicht herstellen und damit auch keine Blutungen stoppen.
Vitamin K-abhängige Gerinnungsfaktoren:
Das Vitamin fungiert als Cofaktor bei der γ-Carboxylierung von Glutamylresten dieser Gerinnungsfaktoren, wodurch sie ihre volle Aktivität erlangen.
Vitamin K2 spielt eine entscheidende Rolle für die Knochengesundheit. Es aktiviert das Protein Osteocalcin, das für die Einlagerung von Kalzium in die Knochenmatrix verantwortlich ist. Ohne ausreichend Vitamin K2 würde Kalzium nicht ordnungsgemäß in die Knochen eingebaut werden.
Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Vitamin K-Mangel und Knochenbrüchen, weshalb die empfohlenen Zufuhrmengen für Frauen und ältere Menschen angepasst wurden.
Vitamin K verhindert Kalkablagerungen in Weichteilen wie Blutgefäßen und Knorpeln. Vitamin K2 aktiviert das Matrix-GLA-Protein (MGP), das zur Elimination von Kalzium in den Arterien beiträgt und somit Arteriosklerose vorbeugt.
Vitamin K hilft bei der Regulation von Zellprozessen wie Zellteilung sowie bei Reparaturprozessen in Augen, Nieren, Leber, Blutgefäßen und Nervenzellen. Es wirkt positiv auf das Zellwachstum und ist an der Zellteilung und Zellentwicklung beteiligt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt folgende Tagesdosen:
Kinder:
Jugendliche und Erwachsene:
Besondere Gruppen:
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat aufgrund fehlender Toxizitätsdaten keinen oberen Grenzwert festgelegt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt für Nahrungsergänzungsmittel eine Höchstmenge von 80 Mikrogramm K1 oder 25 Mikrogramm K2 pro Tag.
Den durchschnittlichen Tagesbedarf eines Erwachsenen von circa 60 bis 80 Mikrogramm Vitamin K1 erreicht man bereits mit:
Pro Tag nimmt jeder Mensch durchschnittlich 400 Mikrogramm Vitamin K über Lebensmittel auf, also deutlich mehr als die empfohlene Menge.
Grünes Gemüse ist die beste Quelle für Vitamin K1:
Spitzenreiter (pro 100 Gramm):
Weitere gute Quellen:
Vitamin K2 ist deutlich seltener in der Nahrung zu finden:
Beste Quellen:
Das in westlichen Lebensmitteln enthaltene Vitamin K besteht zu 90 Prozent aus K1 und nur zu 10 Prozent aus dem besser resorbierbaren K2.
Bei gesunden Erwachsenen tritt ein Vitamin K-Mangel kaum auf, da das Vitamin reichlich in grünem Gemüse enthalten ist und Darmbakterien zusätzlich Menachinone synthetisieren.
Hauptursachen für Mangel:
Ein Vitamin K-Mangel manifestiert sich hauptsächlich durch:
Blutungsneigung:
Weitere Auswirkungen:
Neugeborene sind besonders gefährdet, da:
Daher erhalten alle Neugeborenen prophylaktisch 2 Milligramm Vitamin K oral verabreicht.
Cumarin-Antikoagulanzien wie Marcumar oder Warfarin greifen absichtlich in den Vitamin K-Stoffwechsel ein und hemmen gezielt die Blutgerinnung. Diese Medikamente werden eingesetzt:
Patienten, die solche Medikamente einnehmen, müssen auf eine konstante Vitamin K-Zufuhr achten und regelmäßige Gerinnungskontrollen (INR-Wert) durchführen lassen.
Verschiedene Medikamente können den Vitamin K-Spiegel beeinflussen:
Vitamin K ist relativ unempfindlich gegenüber Hitze und Sauerstoff, aber sehr lichtempfindlich. Vitamin K-haltige Lebensmittel sollten daher dunkel gelagert werden, da der Vitamin K-Gehalt sonst sinkt.
Die Verluste beim Kochen sind gering, da das Vitamin hitzestabil ist. Bei längerer Lagerung können jedoch durch die Lichtempfindlichkeit Verluste auftreten.
Da Vitamin K fettlöslich ist, kann die Aufnahme durch gleichzeitige Fettaufnahme verbessert werden. Pflanzenöle oder andere Fettquellen in der Mahlzeit erhöhen die Bioverfügbarkeit.
Die Aufnahmerate kann zwischen 10 und 80 Prozent schwanken und hängt vor allem vom Vorhandensein und der Art der aufgenommenen Fette ab.
Bei gesunden Menschen ohne Vorerkrankungen ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln meist überflüssig. Eine Supplementation kann sinnvoll sein bei:
Gesunden Erwachsenen droht nach derzeitigem Wissensstand kein Schaden bei einer Ernährung mit übermäßig viel Vitamin K. Bisher wurden keine schädlichen Wirkungen einer Überdosierung von Vitamin K1 bei Menschen ohne Vorerkrankungen berichtet.
Vitamin K3 (Menadion), eine synthetische Form, kann jedoch Blutarmut und Leberschäden verursachen und wird heute nicht mehr verwendet.
Die Plasmakonzentration von Vitamin K liegt bei Erwachsenen zwischen 0,3-1 ng/ml. Zur Beurteilung der Vitamin K-Versorgung werden verschiedene Parameter herangezogen:
Gerinnungsparameter:
Knochenmarker:
Ein Vitamin K-Mangel wird vermutet, wenn bei Menschen mit Risikopotenzial eine anomale Blutung auftritt. Zur Bestätigung dient eine einmalige intravenöse Gabe von Vitamin K - zeigt diese Wirkung, bestätigt sich der Mangel.
Laut aktueller S3-Leitlinie zu Osteoporose soll zwar für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin K gesorgt werden, jedoch soll Vitamin K2 nicht zur spezifischen Therapie der Osteoporose verwendet werden. Die Datenlage ist noch nicht ausreichend für eindeutige Therapieempfehlungen.
Niedrige K2-Werte stehen mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko in Verbindung durch reduzierte Aktivierung des Matrix-GLA-Proteins. Die Forschung zu diesem Zusammenhang ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
Bei Menschen mit hohem Körperfettanteil (Adipositas) ist das Risiko eines funktionellen Vitamin K-Mangels durch übermäßige Speicherung von Vitamin K im Fettgewebe erhöht.
Für eine optimale Vitamin K-Versorgung empfiehlt sich:
Besondere Aufmerksamkeit sollten folgende Gruppen auf ihre Vitamin K-Versorgung legen:
Wie ist deine Erfahrung mit Vitamin K in der Ernährung? Achtest du bewusst auf grünes Gemüse in deinem Speiseplan oder hast du bereits Erfahrungen mit Nahrungsergänzungsmitteln gemacht? Teile deine Gedanken und Fragen mit der ZENTRALE Community und lass uns gemeinsam über die optimale Vitamin K-Versorgung diskutieren.