Landwirtschaft: Klimastress und Schädlinge bedrohen Ernten
Die Landwirtschaft in Deutschland steht zunehmend unter Druck: Klimawandelbedingte Extremwetterereignisse und das verstärkte Auftreten invasiver Schädlinge wie der Schilf-Glasflügelzikade bedrohen die Ernten und damit die Versorgungssicherheit. Beim gemeinsamen Hoftag von Südzucker AG und dem Industrieverband Agrar e. V. (IVA) auf dem Versuchsgut Kirschgartshausen wurde deutlich, welche Lösungen aktuell erprobt werden und welche politischen Weichenstellungen jetzt notwendig sind.
KKZ-Überblick
- Klimawandel und neue Schädlinge wie die Schilf-Glasflügelzikade führen zu massiven Ertragsverlusten, etwa bei Zuckerrüben, Kartoffeln und Möhren.
- Forschung und Praxis setzen auf innovative Methoden wie Robotics, Spotspray und integrierte Blühstreifen zur Unkrautbekämpfung und Förderung der Biodiversität.
- Technologische Lösungen und „grüne“ Stickstoffdünger könnten die Emissionen im Ackerbau um bis zu 40 Prozent senken.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Südzucker AG forscht auf ihrem Versuchsgut an neuen Methoden, um Unkraut und Schädlinge nachhaltiger zu bekämpfen und die Biodiversität zu fördern. Dazu gehören der Einsatz von Robotik und gezieltem Spotspray, aber auch integrierte Blühstreifen. Aktuell steht die Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade im Fokus, deren von Bakterien übertragene Krankheiten zu erheblichen Ertragsausfällen führen – nicht nur bei Zuckerrüben, sondern inzwischen auch bei Kartoffeln und Möhren.
Nachhaltiger, regionaler Ackerbau ist laut Dr. Georg Vierling, Leiter Zuckerrübenanbau und Neue Pflanzen bei Südzucker, nur möglich, wenn Landwirte auf einen breiten Instrumentenkasten aus Pflanzenschutz, Züchtung und verbesserten Anbaumethoden zurückgreifen können. Die Landwirtschaft muss sich nicht nur an neue Herausforderungen anpassen, sondern auch ihren Beitrag zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen leisten.
Klimaschutz durch Innovation und neue Düngemittel
Dr. Theresa Krato vom IVA betont, dass technologische Lösungen wie grüne Stickstoffdünger, Stickstoff-Stabilisatoren und digitale Werkzeuge wie optische N-Sensoren das Potenzial haben, die Emissionen im Ackerbau um bis zu 40 Prozent zu reduzieren. Besonders grüne Stickstoffdünger, hergestellt mit erneuerbaren Energien und Wasserstoff, könnten künftig einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten – vorausgesetzt, der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur wird konsequent vorangetrieben. Auch wenn die Herstellung aktuell noch teurer ist als bei herkömmlichen Düngern, sind die CO₂-Vermeidungskosten im Vergleich zu anderen Klimaschutzmaßnahmen deutlich günstiger.
Die Landwirtschaft steht vor der doppelten Herausforderung, sich an den Klimawandel und neue Schädlinge anzupassen und gleichzeitig nachhaltiger zu wirtschaften. Innovative Methoden, gezielte Forschung und der Ausbau klimafreundlicher Technologien sind entscheidend, um Ernten zu sichern und die Umweltbelastung zu senken. Politik, Forschung und Praxis müssen jetzt gemeinsam handeln, um die Zukunft des Ackerbaus zu sichern.
Pressekontakt: Industrieverband Agrar e. V. (IVA), Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: +49 (0)69 2556-1247, E-Mail: presse@iva.de
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