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Diabetes Typ 5, auch als „Malnutrition-related Diabetes mellitus“ (MRDM) bezeichnet, ist eine offiziell neu anerkannte Form der Zuckerkrankheit. Im April 2025 wurde sie vom Internationalen Diabetesverband (IDF) als eigenständige Diabetes-Form klassifiziert. Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 20 bis 25 Millionen Menschen betroffen, vor allem in Ländern Asiens und Afrikas, in denen Unterernährung weiterhin ein großes Problem darstellt.
Typ-5-Diabetes ist eng mit chronischer Mangelernährung verbunden. Besonders kritisch ist die Unterversorgung mit Energie und Eiweiß während der Schwangerschaft, im Mutterleib und in den ersten Lebensjahren. In dieser Phase kann sich die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend entwickeln, was zu einer verminderten Produktion von Insulin führt. Anders als bei Typ-2-Diabetes, bei dem der Körper zwar Insulin produziert, aber die Zellen darauf nicht mehr richtig reagieren (Insulinresistenz), liegt bei Typ 5 ein echter Insulinmangel vor.
Die Erkrankung betrifft zu etwa 85 Prozent Männer und tritt meist vor dem 30. Lebensjahr auf. Charakteristisch ist ein sehr niedriger Body-Mass-Index (BMI unter 19), was auf die anhaltende Mangelernährung der Betroffenen hinweist.
Die Symptome von Typ-5-Diabetes ähneln denen anderer Diabetesformen: erhöhter Blutzucker, starker Durst, vermehrter Harndrang, Gewichtsverlust und Müdigkeit. Da die Erkrankung häufig in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen auftritt, bleibt sie oft lange Zeit unerkannt oder wird mit anderen Diabetesformen verwechselt. Die Diagnose erfolgt in der Regel bei untergewichtigen Menschen mit chronischer Mangelernährung und typischen Blutzuckerwerten.
Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes, bei dem eine lebenslange Insulintherapie notwendig ist, kann Typ-5-Diabetes meist mit oralen Antidiabetika behandelt werden. Insulin ist nur selten erforderlich. Das ist ein großer Vorteil in Regionen mit eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung, da Tabletten günstiger und einfacher zu lagern sind als Insulinpräparate.
Eine gezielte Ernährungsberatung und die Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen sind zentrale Bestandteile der Therapie. Die internationale Diabetes-Forschung arbeitet derzeit an verbindlichen Diagnosekriterien und Behandlungsleitlinien, um die Versorgung der Betroffenen zu verbessern und Fehldiagnosen zu vermeiden.
Die Anerkennung von Typ-5-Diabetes als eigenständige Diabetesform ist ein wichtiger Schritt für die weltweite Diabetesversorgung. Bislang wurden viele Betroffene falsch diagnostiziert und nicht optimal behandelt. Mit der neuen Klassifikation rückt diese Form des Diabetes stärker in den Fokus von Forschung und Versorgung. Ziel ist es, die medizinische Versorgung gerechter zu gestalten und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.
Mit der offiziellen Anerkennung von Typ-5-Diabetes wird die internationale Aufmerksamkeit für die Auswirkungen von Mangelernährung auf die Diabetes-Entstehung gestärkt. Künftig sollen gezielte Präventionsprogramme und bessere Versorgungsstrukturen dazu beitragen, die Zahl der Neuerkrankungen zu senken und die Behandlungsmöglichkeiten in betroffenen Regionen zu verbessern.