Deutsche Schmerz- und Palliativtage 2025: Rückkehr zur Präsenz und neue Impulse für die Schmerzmedizin
Vom 13. bis 15. März 2025 fanden die Deutschen Schmerz- und Palliativtage erstmals seit fünf Jahren wieder als Präsenzveranstaltung in Frankfurt am Main statt. Unter dem Motto „Stabilität in unsicheren Zeiten: Ambulant, teilstationär und stationär“ bot der Kongress eine Plattform für interdisziplinären Austausch, internationalen Wissenstransfer und innovative Versorgungskonzepte in der Schmerzmedizin. Mit über 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie einem vielseitigen Programm setzte die Veranstaltung Maßstäbe für die Zukunft der Schmerztherapie.
KKZ-Überblick
- Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 1.511 Fachleute aus Medizin, Pflege und Wissenschaft.
- Programm: 80 Sitzungen, 201 Vorträge, neun Exzellenz-Symposien und eine begleitende Posterausstellung mit 13 Beiträgen.
- Herausforderungen: Versorgung von rund vier Millionen chronischen Schmerzpatientinnen und -patienten bei einem Mangel an spezialisierten Fachkräften.
- Schwerpunkte: Nachwuchsförderung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und strukturelle Reformen.
Interdisziplinärer Austausch und internationale Impulse
Der Kongress bot eine Plattform für den Austausch zwischen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen sowie internationalen Vertreterinnen und Vertretern. In den insgesamt 80 Sitzungen wurden aktuelle Forschungsergebnisse, innovative Versorgungskonzepte und praktische Ansätze diskutiert. Besonders hervorzuheben sind die neun Exzellenz-Symposien, die spezifische Themen wie ambulante Schmerztherapie, Palliativversorgung und neue Technologien beleuchteten.
Dr. Richard Ibrahim, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V., zeigte sich begeistert von der Qualität des Austauschs. Er betonte, dass der Kongress eindrucksvoll zeige, wie lebendig und richtungsweisend die moderne Schmerzmedizin heute sei.
Herausforderungen in der Schmerzmedizin
In Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen an schwersten chronischen Schmerzen. Diese Zahl ist angesichts des Mangels an spezialisierten Fachkräften alarmierend. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin fordert neue Versorgungskonzepte sowie strukturelle Reformen, um die ambulante Versorgung zu stärken.
Dr. Ibrahim erklärte, dass es notwendig sei, die Initiative zu ergreifen und die Schmerzmedizin attraktiver zu gestalten, um den Nachwuchs für das Fachgebiet zu gewinnen. Ein zentrales Ziel ist der Aufbau von Netzwerken, sogenannten „Funktürmen der Schmerzmedizin“, um Wissen zu bündeln und weiterzugeben.
Nachwuchsförderung als Schlüssel zur Zukunft
Ein wichtiger Schwerpunkt des Kongresses war die Förderung des Nachwuchses in der Schmerzmedizin. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin zählt mittlerweile über 4.000 Mitglieder, was das wachsende Interesse an diesem Fachgebiet unterstreicht. Um junge Fachkräfte für die Schmerzmedizin zu gewinnen, setzt die Gesellschaft auf gezielte Ausbildungsprogramme sowie attraktive Karriereperspektiven.
Ausblick auf die Deutschen Schmerz- und Palliativtage 2026
Die Planungen für den nächsten Kongress haben bereits begonnen. Vom 19. bis 21. März 2026 wird Frankfurt erneut Gastgeber sein. Dr. Ibrahim blickt optimistisch in die Zukunft und erklärte, dass gemeinsame Anstrengungen entscheidend seien für die Patientinnen und Patienten, für die Wissenschaft und für die Weiterentwicklung der modernen Schmerzmedizin.
Die Deutschen Schmerz- und Palliativtage 2025 haben gezeigt, wie wichtig interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Ansätze für die Weiterentwicklung der Schmerzmedizin sind. Mit einem klaren Fokus auf Nachwuchsförderung und strukturelle Reformen setzt die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin ein starkes Zeichen für eine bessere Versorgung chronischer Patientinnen und Patienten mit Schmerzen.