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Haselnussöl erfreut sich als hochwertiges Pflanzenöl sowohl in der Küche als auch in der Kosmetikbranche steigender Beliebtheit. Das aus den Kernen des Corylus avellana gewonnene Öl zeichnet sich durch seine ausgewogene Fettsäurezusammensetzung und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten aus. Der charakteristische nussige Geschmack macht es zu einem besonderen Speiseöl, während seine pflegenden Eigenschaften es für die Haut- und Haarpflege wertvoll machen.
Die Gemeine Hasel gehört zur Familie der Birkengewächse und wächst als fünf Meter hoher Strauch oder bis zu zehn Meter hoher Baum. Ursprünglich in Kleinasien beheimatet, gedeiht sie heute in ganz Europa sowie in Nordafrika. Die Hauptanbaugebiete für die kommerzielle Haselnussproduktion befinden sich in der Türkei, Italien, Spanien und den USA.
Die Haselnuss selbst besteht zu etwa 60 Prozent aus fettem Öl, was sie zu einem ergiebigen Rohstoff für die Ölgewinnung macht. Die Ernte erfolgt zwischen September und Oktober, wenn die Nüsse ihre optimale Reife erreicht haben.
Haselnussöl wird durch Pressung der geschälten und zermahlenen Haselnusskerne gewonnen. Dabei unterscheiden sich die Herstellungsverfahren erheblich und beeinflussen sowohl Geschmack als auch Nährstoffgehalt des Endprodukts.
Die Kaltpressung ungerösteter Kerne liefert das hochwertigste Öl. Es behält alle wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamin E und ungesättigte Fettsäuren optimal. Das Öl erscheint klar bis hellgelb und duftet dezent nussig.
Bei der alternativen Herstellungsmethode werden die Kerne vor der Pressung geröstet. Dieses Verfahren intensiviert den nussigen Geschmack erheblich und verleiht dem Öl eine dunkelbraune Farbe. Allerdings gehen bei der Röstung wertvolle Vitamine verloren, weshalb geröstetes Haselnussöl primär als Aromastoff in der Küche eingesetzt wird.
Die außergewöhnliche Zusammensetzung macht Haselnussöl zu einem der wertvollsten Pflanzenöle. Mit einem Anteil von 78-80 Prozent einfach ungesättigter Ölsäure übertrifft es sogar Olivenöl und ähnelt diesem in seiner chemischen Struktur stark.
Haselnussöl ist reich an fettlöslichem Vitamin E (α-Tocopherol), das mit etwa 42 mg pro 100 ml in besonders aktiver Form vorliegt. Dieses wirkt als Antioxidans gegen freie Radikale und trägt zur hautglättenden Wirkung bei. Zusätzlich enthält das Öl Vitamin A sowie die Mineralstoffe Kalzium, Kalium, Mangan und Schwefel.
Die Peroxidzahl von maximal 10,0 mEq/kg weist auf die Oxidationsstabilität des frischen Öls hin, wobei die Haltbarkeit aufgrund des natürlichen Charakters begrenzt ist.
Als trockenes Öl mit einem Komedogenitätsindex von 0 eignet sich Haselnussöl hervorragend für die Hautpflege. Es zieht schnell ein, ohne einen fettigen Film zu hinterlassen, und reguliert die Talgproduktion auf natürliche Weise.
Die hohe Konzentration an Ölsäure macht die Hautbarriere durchlässiger für pflegende Substanzen und erzeugt ein weiches Hautgefühl. Gleichzeitig bildet sich ein leichter Schutzfilm, der die Oberhaut vor dem Austrocknen bewahrt. Die entzündungshemmenden Eigenschaften machen das Öl besonders wertvoll bei Hautproblemen wie Akne, Neurodermitis oder Schuppenflechte.
Haselnussöl zeigt außerdem eine straffende und gefäßverengende Wirkung, was es für die Behandlung von Cellulite, Krampfadern und Dehnungsstreifen interessant macht. Regelmäßige Anwendung kann das Hautbild verfeinern, da sich große Poren zusammenziehen.
Für die Haarpflege bietet Haselnussöl vielfältige Vorteile. Es nährt trockenes und sprödes Haar, ohne es zu beschweren, und kann sowohl als Leave-in-Conditioner als auch als intensive Haarkur verwendet werden.
Die durchblutungsfördernden Eigenschaften können das Haarwachstum anregen, wenn das Öl regelmäßig in die Kopfhaut einmassiert wird. Bei trockener oder schuppiger Kopfhaut wirkt Haselnussöl beruhigend und kann Juckreiz lindern.
Für eine wirksame Haarkur wird das Öl in feuchtes Haar einmassiert und mindestens zehn Minuten einwirken gelassen, bevor es mit warmem Wasser ausgespült wird. Besonders im Winter, wenn die Heizungsluft Haar und Kopfhaut austrocknet, empfiehlt sich eine wöchentliche Anwendung.
In der Küche schätzen Gourmets Haselnussöl wegen seines charakteristischen nussigen Aromas. Der Rauchpunkt liegt je nach Verarbeitung zwischen 150°C und 221°C, was vielseitige Einsatzmöglichkeiten ermöglicht.
Das Öl eignet sich hervorragend für Salatdressings, besonders zu herben Salaten wie Radicchio, Chicorée oder Rucola. In Süßspeisen verleiht es Vanilleeis, Obstsalaten oder Pfannkuchen eine besondere Note. Auch als Begleiter zu Schafs- und Ziegenkäse sowie für die sanfte Zubereitung von Gemüse und Fisch findet es Verwendung.
Bei der Verwendung in der Küche sollte beachtet werden, dass Haselnussöl nicht lange haltbar ist und nach dem Öffnen innerhalb von drei Monaten verbraucht werden sollte. Die Lagerung sollte kühl und dunkel erfolgen.
Die innere Anwendung von Haselnussöl kann verschiedene gesundheitliche Vorteile haben. Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren unterstützt die Herzgesundheit und kann den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Die antioxidative Wirkung des Vitamin E schützt die Zellen vor freien Radikalen und kann das Krebsrisiko senken.
Zusätzlich wird dem Öl eine entgiftende Wirkung zugeschrieben, die sich positiv auf Nägel, Haare und Knochenheilung auswirken kann. Das enthaltene Vitamin A stärkt das Immunsystem und schützt vor äußeren Einflüssen.
Haselnussöl bietet einen natürlichen Lichtschutzfaktor von etwa SPF 15, schützt allerdings nur vor UVB-Strahlen. Es kann als Basis für selbstgemachte Sonnenschutzmittel dienen oder die Haut auf die Sonnenexposition vorbereiten, ersetzt aber keinen vollwertigen Sonnenschutz.
Menschen mit Nussallergien sollten bei der Anwendung von Haselnussöl vorsichtig sein, da allergische Reaktionen möglich sind. Paradoxerweise wird das Öl jedoch oft besser vertragen als die Nüsse selbst, da bei der Verarbeitung viele Allergene entfernt werden.
Bei jeder neuen Flasche sollte die Verträglichkeit in der Armbeuge getestet werden, da produktionsbedingt unterschiedliche Rückstände vorhanden sein können. Bei bekannter Haselnussallergie ist von der Verwendung grundsätzlich abzuraten.
Hochwertiges Haselnussöl erkennt man an mehreren Qualitätsmerkmalen. Es sollte aus biologischem Anbau stammen und durch Kaltpressung aus ungerösteten Kernen gewonnen sein. Diese Verarbeitung erhält alle wertvollen Inhaltsstoffe optimal.
Das Öl ist in Reformhäusern, gut sortierten Supermärkten und Apotheken erhältlich. Der Preis liegt zwischen 40 und über 100 Euro pro Liter, wobei die Qualität meist den Preis rechtfertigt. Die Bezeichnung "erste Pressung" und "nativ" sind weitere Qualitätsindikatoren.
Je nach Anwendungsgebiet gibt es verschiedene Alternativen zu Haselnussöl. In der Küche können Walnussöl, Kürbiskernöl oder Leinöl ähnliche geschmackliche Akzente setzen, wobei das spezifische nussige Aroma schwer zu ersetzen ist.
Für die Kosmetik bieten sich Mandelöl oder Jojobaöl als Alternativen an. Mandelöl ist besonders feuchtigkeitsspendend, während Jojobaöl durch seine lange Haltbarkeit punktet. In der chemischen Zusammensetzung ähnelt Marulaöl dem Haselnussöl, weist jedoch weniger Linolsäure auf.
Was sind eure Erfahrungen mit Haselnussöl? Teilt eure Anwendungstipps und Rezepte mit der ZENTRALE Community!