Cannabis Normal! Konferenz 2025: Schwerpunkte und Themen

Die Cannabis Normal! Konferenz 2025 (CaNoKo) des Deutschen Hanfverbands (DHV) findet vom 21. bis 23. November in der Alten Münze in Berlin statt. Die Veranstaltung gilt als zentrales Forum für Politik, Wissenschaft, Aktivismus und Praxis rund um die Cannabisregulierung in Deutschland. Im Fokus stehen die Erfahrungen mit dem neuen Cannabisgesetz (CanG), die Entwicklung der Anbauvereinigungen, juristische Fragen sowie gesellschaftliche und arbeitsrechtliche Herausforderungen nach der Entkriminalisierung.

ZENTRALE Überblick

  • Themenschwerpunkte: CanG, medizinisches Cannabis, Anbauvereinigungen, rechtliche und gesellschaftliche Fragen, Modellprojekte und Europarecht
  • Akteure und Panels: Hochkarätige Speaker aus Politik, Wissenschaft, Recht und Aktivismus, inklusive spezieller Panels zu Polizei und Justiz
  • Bedeutung: Plattform für Vernetzung, Wissensaustausch und die Weiterentwicklung der deutschen Cannabispolitik

Programm und Sessions

Die diesjährige CaNoKo greift aktuelle Entwicklungen und Trends rund um die Cannabisregulierung auf. Ein zentrales Thema ist die medizinische Nutzung von Cannabis, insbesondere der Boom der Verschreibung über Telemedizinanbieter mangels Fachgeschäften. Die Session „Alles Apotheke? Echte Patienten vs. Anti-Aging für alle“ diskutiert die Auswirkungen dieser Entwicklung.

Ein weiteres Schwerpunktthema sind die Cannabis Social Clubs (CSCs). Die Sessions „CSC – Erfahrungen aus einem Jahr Betrieb“ und „CSC – Strategien im Behördendschungel“ beleuchten die unterschiedlichen Erfahrungen und Herausforderungen der Anbauvereinigungen in den Bundesländern. Hier berichten Pioniere über Genehmigungsprozesse und Lösungsansätze für bürokratische Hürden.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen werden in der Session „DHV klagt! Die CanG-Fälle“ behandelt. Anwälte und Kläger erläutern Präzedenzfälle, die mithilfe von Spendengeldern geführt werden, um Unklarheiten im Cannabisgesetz konsumentenfreundlich zu klären.

Arbeitsrechtliche Aspekte stehen im Mittelpunkt der Session „Diskriminierung am Arbeitsplatz“. Hier diskutieren Anwälte, Betroffene und Gewerkschafter, wie sich Arbeitnehmer gegen Abstinenzgebote auch in der Freizeit wehren können.

Die Session „Europarecht – Geht da was?“ analysiert die notwendigen Reformen auf EU-Ebene und bewertet die bisherigen Initiativen hanffreundlicher Parteien in Brüssel.

Wissenschaftliche Erkenntnisse liefert die Session „Evaluation – Gefahr oder wichtige Erkenntnis?“. Wissenschaftler präsentieren erste Ergebnisse der CanG-Evaluation, stellen Forschungsprojekte vor und diskutieren die Auswirkungen auf die künftige Gesetzgebung.

Die Session „Modellprojekte – Legalisierung auf Probe“ vergleicht die beantragten Abgabeprojekte deutscher Kommunen mit Erfahrungen aus laufenden Modellprojekten in den Niederlanden und der Schweiz.

Ein Novum ist das Guest-Panel „LEAP – Ordnungshüter im Wandel“, das von aktiven und ehemaligen Polizisten, Richtern und Politikern gestaltet wird. Hier steht die Perspektive der Strafverfolgung nach der Entkriminalisierung im Fokus.

Weitere Themen sind Führerschein und Speicheltests, Social Media-Aktivismus, die traditionelle Politikerrunde der drogenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen sowie die Verleihung des Hanfadlers.

Gesellschaftliche und politische Relevanz

Die Konferenz findet in einer Phase statt, in der die Umsetzung des CanG und die Zukunft der deutschen Cannabisregulierung weiterhin politisch umstritten sind. Die neue Bundesregierung unter Führung der CDU hat bereits eine mögliche Rücknahme des Gesetzes angekündigt. Die CaNoKo bietet daher eine wichtige Plattform, um die Auswirkungen der Reformen kritisch zu beleuchten, Erfahrungen auszutauschen und gesellschaftliche wie rechtliche Herausforderungen zu diskutieren.

Die Veranstaltung richtet sich an Fachpublikum, Aktivisten und Interessierte, die sich breitgefächert mit den gesellschaftlichen, rechtlichen und medizinischen Aspekten von Cannabis auseinandersetzen wollen. Sie fördert den Austausch zwischen unterschiedlichen Akteuren und trägt zur Weiterentwicklung der deutschen Drogenpolitik bei.

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