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Gesundheit - Ernährung - Vorsorge - Versicherung
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Die Diskussion um eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat im Juni 2025 an Dynamik gewonnen. Hintergrund ist die angespannte Finanzlage der Krankenkassen, die zu Forderungen nach einer stärkeren Beteiligung von Gutverdienern geführt hat. Während SPD, Grüne und Sozialverbände eine Erhöhung befürworten, lehnen Union und die private Krankenversicherungswirtschaft diesen Schritt entschieden ab.
Die Beitragsbemessungsgrenze legt fest, bis zu welchem monatlichen Bruttoeinkommen Beiträge zur GKV abgeführt werden müssen. Einkommen oberhalb dieser Grenze bleibt beitragsfrei. Für das Jahr 2025 beträgt die Grenze 5.512,50 Euro pro Monat beziehungsweise 66.150 Euro pro Jahr. In der Rentenversicherung liegt sie deutlich höher bei 8.050 Euro monatlich.
Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Christos Pantazis, hat vorgeschlagen, die Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung um etwa 2.500 Euro anzuheben und damit auf das Niveau der Rentenversicherung zu bringen. Ziel ist es, die finanzielle Stabilität der GKV zu verbessern und Gutverdiener stärker an der Finanzierung zu beteiligen. Die Grünen unterstützen diesen Vorschlag und sprechen sich zusätzlich für eine Anpassung der Versicherungspflichtgrenze aus, die bestimmt, ab welchem Einkommen ein Wechsel in die private Krankenversicherung möglich ist. Auch der Sozialverband SoVD begrüßt die Initiative und fordert seit Jahren eine Angleichung an die Rentenversicherung.
Die Union und der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) lehnen eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze ab. Sie warnen, dass ein solcher Schritt das duale System aus GKV und PKV schwächen und zu einer einseitigen Belastung von Gutverdienern führen würde. Die PKV sieht darin eine Gefahr für die Wahlfreiheit und die Attraktivität der privaten Krankenversicherung.
Eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze würde bedeuten, dass ein größerer Teil des Einkommens von Gutverdienern beitragspflichtig wird. Dadurch steigen die Einnahmen der GKV, die aktuell unter steigenden Ausgaben für medizinische Leistungen und demografischem Wandel leidet. Nach Berechnungen von Experten könnte eine Angleichung an die Rentenversicherung die Krankenkassen um mehrere Milliarden Euro jährlich entlasten.
Gleichzeitig würden Gutverdiener höhere Beiträge zahlen, was insbesondere für freiwillig gesetzlich Versicherte und Selbstständige spürbar wäre. Die Maßnahme könnte die Solidarität im System stärken, aber auch die Debatte um die Belastungsgrenzen für einzelne Gruppen neu entfachen.
Für das Jahr 2025 gelten folgende Werte:
Die Rechengrößen werden jährlich an die Lohnentwicklung angepasst und bestimmen nicht nur die Beitragshöhe, sondern auch den maximalen Arbeitgeberzuschuss zur Krankenversicherung.
Gesundheitsökonomen weisen darauf hin, dass eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze kurzfristig zur Stabilisierung der GKV-Finanzen beitragen kann. Langfristig fordern sie jedoch umfassendere Strukturreformen, um die Finanzierung des Gesundheitssystems angesichts des demografischen Wandels und steigender Kosten nachhaltig zu sichern. Auch eine Dynamisierung des Bundeszuschusses und die Überprüfung versicherungsfremder Leistungen stehen zur Diskussion.
Wie bewertet die ZENTRALE Community die Pläne zur Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze? Welche Auswirkungen erwartet ihr für GKV, PKV und die Versicherten?