Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gehört bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu den häufigsten Verhaltensauffälligkeiten, die von einem chronischen Verlauf gekennzeichnet sind. Die Abkürzung ADS wird heute kaum noch verwendet. Darunter verstehen Experten eine Aufmerksamkeitsstörung, die ohne Hyperaktivität auftritt. Für das unruhige Verhalten, die ausgeprägte Impulsivität und das Aufmerksamkeitsdefizit wird eine nicht ausreichende Versorgung bestimmter Areale verantwortlich gemacht. Hierbei spielen die Botenstoffe Dopamin, Serotonin und Noradrenalin eine wichtige Rolle, die für die reibungslose Funktion der Nervenzellen unverzichtbar sind. ADHS wird mit einer Behandlung, die aus verschiedenen Ansätzen besteht, therapiert. Neben präventiven Maßnahmen, Medikamenten und einer Psychotherapie steht die Aufklärung im Mittelpunkt. Immer häufiger ist davon zu lesen, dass CBD bei ADHS als begleitende Therapiemaßnahme angewendet werden kann. Das wird unter anderem auf die beruhigenden Eigenschaften zurückgeführt, die Cannabidiol (CBD) nachgesagt werden.
Natürliche Alternative zu herkömmlichen Medikamenten
Kann Stresshormonen entgegenwirken und für innere Ruhe sorgen
Vielfältige Anwendung bei geringen Nebenwirkungen
Natürliche Alternative zu herkömmlichen Medikamenten
Kann Stresshormonen entgegenwirken und für innere Ruhe sorgen
Vielfältige Anwendung bei geringeren Nebenwirkungen
Schätzungen zufolge leiden etwa 2-6 % aller Kinder und Jugendlichen unter der krankhaften Störung, die mit einer verringerten Aufmerksamkeit und motorischer Unruhe einhergeht. Auch Erwachsene können sich davon betroffen zeigen. Mit ca. 2-3 % stellt die Aufmerksamkeitsdefizitstörung eines der häufigsten Syndrome im Erwachsenenalter dar. Hierbei wird angenommen, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt, da Probleme mit der Aufmerksamkeit und Unaufmerksamkeit (ADHS) bei Erwachsenen oft nicht richtig diagnostiziert wird. Eine Behandlung mit Ritalin bzw. dem Wirkstoff Methylphenidat ist weit verbreitet, bringt aber etliche Nebenwirkungen mit sich.
CBD bei ADHS
Bei Cannabidiol, abgekürzt CBD Produkte, handelt es sich um ein Extrakt aus der Hanfpflanze. Allerdings löst die Substanz im Gegensatz zu THC keine berauschenden Effekte aus. Das Gewächs vereint zudem Ballaststoffe, Mineralstoffe, Vitamine, Proteine und Fettsäuren. Für Wissenschaftler sind jedoch folgende Inhaltsstoffe besonders interessant:
Terpene
Cannabinol
Cannabigerol
Flavonoide
Cannabichromen
Cannabinol
Terpene
Flavonoide
Cannabigerol
Cannabichromen
Insbesondere Cannabidiol wird intensiv erforscht, da von der Substanz zahlreiche positive Wirkungen ausgehen sollen. So wird angenommen, dass der Stoff entzündungshemmende, angstlösende und schmerzlindernde Eigenschaften besitzt. Auch für ADHS-Patienten soll die Einnahme von CBD hilfreich sein.
CBD Wirkung bei ADHS
Grundsätzlich soll CBD im Körper wirken, indem das körpereigene Endocannabinoid-System angesprochen wird. Dieses verfügt über zwei verschiedene Rezeptoren (CB 1 und CB 2), die mit dem Pflanzenextrakt interagieren sollen. Noch ist die Funktionsweise des Endocannabinoid-Systems im menschlichen Organismus nicht vollständig entschlüsselt. Es wird jedoch angenommen, dass es eine Rolle für viele Körperfunktionen spielt. Zudem soll es in der Lage sein, Neurotransmitter (Botenstoffe) zu aktivieren. Dazu gehören GABA, Glutamat und Dopamin. Dieser Umstand ist für Menschen mit einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung interessant.
Auch wenn häufig angenommen wird, dass die Konzentrationsschwierigkeiten und das impulsiv-unaufmerksame Verhalten Folge einer schlechten Erziehung ist, ist dem nicht so. Vielmehr liegt bei ADHS eine neurologische Dysfunktion zugrunde. Hierbei kommt es zu einem gesteigerten Cortisol- und einem herabgesetzten Dopaminspiegel. Cortisol wird in der Nebenniere gebildet und wird auch als Stresshormon bezeichnet. Es ist wichtig für viele Stoffwechselvorgänge. Dopamin hingegen ist ein Neurotransmitter im Gehirn. Wenn der Körper nicht ausreichend davon zur Verfügung hat, kann es zu depressiven Verstimmungen und Aufmerksamkeitsstörungen kommen. Zu wenig Dopamin und zu viel Cortisol können zu den typischen Symptomen von ADHS wie Unaufmerksamkeit führen.
CBD soll genau an dem Ungleichgewicht ansetzen. Scheinbar kann der Pflanzenextrakt die kognitiven Prozesse verbessern und dem Gehirn erleichtern, Dopamin und Serotonin zu transferieren. Laut einer Theorie soll CBD so zu einer Reduzierung der hyperaktiven Verhaltensweisen beitragen. Zudem wird angenommen, dass Cannabidiol bestimmte Rezeptoren im Gehirn aktiviert und so Ängste lindert und die Konzentration steigert.
CBD Wirkung bei ADHS: Studien
Studien liefern Hinweise darauf, dass die Pflanzenextrakte sich womöglich positiv auf die Hyperaktivitätsstörung bzw. Aufmerksamkeitsstörung auswirken können:
Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2015 fasste zusammen, dass Cannabis bei der Behandlung von ADHS sinnvoll sein kann. In der Untersuchung hielten die Wissenschaftler fest, dass sich bei 73 % der Studienteilnehmer die Symptome so weit besserten, dass eine Teilnahme am Arbeits- und Gesellschaftsleben möglich war. In 47 % der Fälle konnte zudem eine Optimierung der Konzentrationsfähigkeit beobachtet werden.
Im Rahmen einer australischen Studie stellten Forscher fest, dass CBD dazu beitragen kann, die Hyperaktivität von Ratten zu verbessern. Dabei äußerten die Wissenschaftler, dass sowohl Cannabidiol als auch Clozapin (ein dämpfender Wirkstoff) sich auf den Gegenspieler eines bestimmten Rezeptors auswirken kann, der in Verbindung mit der Hyperaktivität gebracht wird.
Die Erforschung von CBD mit Blick auf ADHS steckt noch in den Kinderschuhen, daher gibt es nur wenige Studien, die sich mit der Wirksamkeit beschäftigen. Da es sich bei freiverkäuflichen CBD Produkten um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt, dürfen in dem Zusammenhang keine Wirk- oder Heilversprechen gemacht werden.
CBD Öl bei ADHS – Erfahrungen von Nutzern
Im Internet gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte zum Thema Cannabis bei ADHS. Die konsumierte Substanz soll dabei helfen, sich selbst besser zu regulieren. Allerdings berichten viele Nutzer auch davon, dass sie sich dadurch wie „vernebelt“ fühlen und sich schlechter konzentrieren können. Einige Anwender geben auch Informationen darüber, wie ihnen CBD als isolierte Substanz bei der Erkrankung hilft. Demnach sollen die Symptome oberflächlich verbessert werden. Bei einigen Anwendern hat sich durch die Einnahme eine ruhigere Grundstimmung eingestellt. Konzentrationsprobleme traten bei CBD scheinbar deutlich weniger auf. Bei Erfahrungsberichten handelt es sich jedoch um subjektive Einschätzungen. Ob CBD sich bei ADHS tatsächlich entspannend und beruhigend auswirkt, kann nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden. Jeder sollte daher für sich selbst herausfinden, ob CBD ihm bei ADHS-Beschwerden hilft.
CBD Öl für Kinder mit ADHS
CBD ist legal erhältlich und löst keine psychoaktiven Effekte aus. Dadurch, dass es keine berauschende Wirkung hat, wird es auch für Kinder empfohlen. Die Weltgesundheitsorganisation sieht CBD im Allgemeinen als gut verträglich an. Dem Extrakt aus der Hanfpflanze werden zahlreiche heilsame Wirkungen zugesprochen. Selbst CBD und Krebs soll eine gute Kombination sein.
Allerdings ist die Wirksamkeit bei Kindern bis zu diesem Zeitpunkt nicht hinreichend erforscht. Zwar können Eltern ihren Kindern eigenverantwortlich CBD Öl verabreichen, zuvor sollte jedoch in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Der kindliche Organismus kann empfindlicher auf die Verabreichung von CBD reagieren, einzelne Nebenwirkungen können stärker hervortreten.
Zudem muss beachtet werden, dass sich das kindliche Gehirn in der Entwicklung befindet. Noch kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch die Verabreichung neurologische Fortschritte gehemmt werden. Da es nicht genügend medizinisch fundierte Studienergebnisse gibt, gilt die CBD Einnahme für Kinder mit der Aufmerksamkeitsdefizitstörung als unsicher.
CBD Öl Einnahme bei ADHS
Menschen mit ADHS stehen verschiedene Darreichungsformen zur Verfügung, um den wertvollen Extrakt aus der Hanfpflanze aufzunehmen. Besonders beliebt ist CBD Öl. Es ist einfach einzunehmen und eine Dosierungsanpassung ist problemlos möglich. Das ist insofern wichtig, da es keine allgemeingültige Dosierungsempfehlung in Bezug auf CBD bei ADHS gibt.
CBD Öl bei ADHS: Dosierung
Da es sich bei CBD um einen Naturextrakt handelt, kann nicht mit Sicherheit vorausgesagt werden, ob und wie die Substanz wirkt. Jeder Körper reagiert individuell auf die Zuführung. Daher sollten sich Betroffene langsam an die für sie beste Dosierung herantasten. Als Orientierungshilfe empfehlen Experten folgende Dosierung:
Anwender | Mögliche Dosierung |
---|---|
Erwachsene | 2x 25 mg CBD Öl täglich |
Größere Kinder und Jugendliche | In jedem Fall vor Verabreichung einen Arzt konsultieren. |
Kleine Kinder | Aufgrund der unsicheren Studienlage sollten kleine Kinder keinen Zugang zu CBD Produkten erhalten. |
Mögliche Dosierung:
2x 25 mg CBD Öl täglich
Mögliche Dosierung:
In jedem Fall vor Verabreichung einen Arzt konsultieren.
Mögliche Dosierung:
Aufgrund der unsicheren Studienlage sollten kleine Kinder keinen Zugang zu CBD Produkten erhalten.
Wie wird CBD Öl richtig eingenommen?
CBD wird am besten mit der sublingualen Anwendungsform eingenommen. Dabei werden einige Tropfen des Produktes unter die Zunge gegeben. Nach ein bis zwei Minuten können die Reste des Produktes heruntergeschluckt werden. Zudem sollte etwa 20 Minuten auf Essen und Trinken verzichtet werden. Das stellt sicher, dass die Mundschleimhaut genügend Zeit hat, die Wirkstoffe aufzunehmen.
CBD Öl gegen ADHS: Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Bei der Behandlung von ADHS kommt häufig Ritalin zur Anwendung. Dadurch kann es jedoch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Wachstumsverzögerungen, Bauchschmerzen, Nervosität und Schlafstörungen kommen. CBD gilt als nebenwirkungsarm. Auch wenn es sich um einen Naturextrakt handelt, kann es jedoch zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommen. Diese fallen im Gegensatz zur Behandlung mit klassischen Medikamenten eher gering aus. Vereinzelt kann es zu Schläfrigkeit, Benommenheit und einem trockenen Mundgefühl kommen. CBD steht im Verdacht, den Blutdruck zu senken. Daher sollten Menschen mit einem niedrigen Blutdruck ihre Werte regelmäßig kontrollieren. CBD könnte sich womöglich nachteilig auf eine Glaukomerkrankung auswirken. Um eine klare Aussage zu tätigen, sind jedoch zunächst mehr Untersuchungen erforderlich.
FAQ – die häufigsten Fragen zu CBD
Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist ADHS nicht heilbar. Womöglich könnte CBD zu einer Linderung beitragen. Da freiverkäufliche CBD Produkte zu der Kategorie Nahrungsergänzungsmittel zählen, dürfen in dem Zusammenhang jedoch keine Wirk- oder Heilversprechen gemacht werden.
Erfahren Sie mehr über die positive Wirkung von CBD bei ADHS.
CBD soll eingenommen mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System in Verbindung treten, indem die Substanz an die entsprechenden Rezeptoren andockt. Dadurch sollen sich entzündungshemmende, schmerzlindernde und angstlösende Effekte ergeben.
Weitere Informationen zur Wirkung von CBD.
Da sich das kindliche Gehirn noch im Wachstum befindet, könnten durch die Einnahme von CBD neurologische Fortschritte womöglich gehemmt werden. Insgesamt gilt die Studienlage in Bezug auf Kinder mit ADHS als unsicher. Eltern sollten daher vor der Verabreichung Rücksprache mit dem zuständigen Arzt halten.
Lesen Sie mehr über CBD für Kinder mit ADHS.
Im Internet kursieren einige Erfahrungsberichte, die positive Rückmeldungen zu CBD und ADHS beinhalten. Dabei handelt es sich jedoch ausschließlich um subjektive Wahrnehmungen. Jeder sollte für sich selbst herausfinden, ob CBD bei seinen Beschwerden hilfreich sein kann.
Erfahren Sie mehr über Studien zu CBD bei ADHS.
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