CBD

CBD bei Schmerzen

5 min Lesezeit
10.09.2023 15:38:37

Eine Schmerzstudie aus dem Jahr 2003 untersuchte, wie viele Menschen in Europa unter permanenten Beschwerden leiden. Alleine in Deutschland sind 17 %, also etwa 14 Millionen Personen, von chronischen Schmerzen betroffen, 600.000 bis 800.000 dieser Menschen weisen zudem ein schwer therapierbares Schmerzsyndrom auf.

Hier ist der Schmerz nicht länger nur ein Symptom, sondern vielmehr eine eigenständige Krankheit, die sogenannte Schmerzkrankheit. Chronische Schmerzen zeigen sich vor allem im Rücken- und Kopfbereich.

Auch Nervenschmerzen gehören zu den häufigsten Schmerzarten. Mediziner betonen, dass bei chronischen Schmerzen eine multimodale Therapie sinnvoll ist. Dabei werden verschiedene Fachdisziplinen und Behandlungsoptionen hinzugezogen.

CBD wird als Begleit-Therapie von Schmerzen immer häufiger empfohlen, da es an dem sogenannten Endocannabinoid-System ansetzt und so die Schmerzweiterleitung hemmen soll. Ein beliebtes Produkt ist das CBD Öl zur Anwendung.

Bei welchen Schmerzen hilft CBD?

Cannabidiol, abgekürzt CBD, wird zu den Cannabinoiden gezählt. Eingenommen soll die Substanz im Körper krampflösend, entspannend und entzündungshemmend wirken. CBD wird aus weiblichem Hanf gewonnen. Studien beschäftigen sich in den letzten Jahren verstärkt mit dem pflanzlichen Hanfextrakt, um die Schmerztherapie zu bereichern.

  • Natürliche Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln
  • In verschiedenen Darreichungsformen anwendbar
  • Vielfältige Anwendung bei geringen Nebenwirkungen

CBD ist frei verkäuflich und wird von einigen Anwendern für seine positive Wirkungsweise bei Schmerzen gelobt. Cannabidiol wird aber nicht nur als natürliches Mittel bei Schmerzen eingenommen, sondern soll auch spezifisch wirken. Bei folgenden Beschwerden wird die natürliche Substanz empfohlen: Migräne, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Arthritis, Fibromyalgie, Menstruationsschmerzen.

Schmerzen: Wie könnte CBD helfen?

Bisher ist es noch nicht gelungen, die Wirkungsweise von CBD vollständig zu entschlüsseln. Es gibt jedoch einige Theorien, die sich auf die Effekte von CBD bei Schmerzen konzentrieren. Zum einen könnte es sein, dass sich CBD an das menschliche Endocannabinoid-System bindet und im Zuge dessen die CB2 Rezeptoren anregt. Diese wiederum spielen eine bedeutende Rolle, wenn es um das Immunsystem geht. Entzündungen und Schmerzen könnten so durch den Einfluss von CBD gehemmt werden. Eine andere Theorie besagt, dass die Herstellung von körpereigenen Cannabinoiden durch die Einnahme womöglich aktiviert werden könnte. Das hilft dabei, die CB2 Rezeptoren zu besetzen und damit Schmerzen und Entzündungen entgegenzuwirken.

Zusammenhang zwischen Schmerzen, CBD und Anandamid

Schmerzen können entstehen, wenn der Organismus nicht über genügend Anandamid verfügt. Dabei handelt es sich um ein körpereigenes Endocannabinoid, welches vor über 10 Jahren entdeckt wurde. Bis heute ist aber nicht vollständig klar, wofür der Körper Anandamid braucht. Es wird jedoch angenommen, dass Anandamid einen Einfluss auf die Schmerzregulierung und den Appetit ausübt. Durch die Einnahme von CBD soll es möglich sein, den Abbau von Anandamid im Körper zu verhindern. Cannabidiol könnte auf diese Weise bei der Schmerzbekämpfung helfen.

Studien bestätigen die Wirkung von CBD bei Schmerzen

Studien haben sich damit beschäftigt, welche Effekte Hanf und speziell CBD auf Schmerzen ausüben kann. Diese konnten tatsächlich Hinweise darauf finden, dass CBD die klassische Schmerztherapie unterstützen könnte. Dennoch fehlt es an einschlägigen Untersuchungen am Menschen, um insbesondere die Wirksamkeit bei spezifischen Beschwerden - wie Menstruationsschmerzen - zu belegen. Dennoch liefern vereinzelte Studien wichtige Hinweise, die das Potenzial von Cannabis Öl bei Schmerzen erahnen lassen:

  • CBD kann die Schmerzen nach einer Nierentransplantation reduzieren
  • CBD kann Beschwerden bekämpfen, die bei einer Arthritis auftreten
  • CBD kann dabei helfen, chronische Schmerzen abzumildern und so ein gesundes Schlafverhalten fördern
  • Cannabis / Cannabinoide könnten sich insbesondere bei Migräne und Kopfschmerzen als sinnvoll erweisen

Anwendung in der Schmerztherapie

Bei der klassischen Schmerztherapie kommen Analgetika (Schmerzmittel) zum Einsatz. In Abhängigkeit von der Schmerzausprägung kann der Arzt nicht-opioide Analgetika (Paracetamol, Ibuprofen) oder opioide Analgetika (Tramadol, Morphin) verschreiben.

Das Problem ist, dass klassische Schmerzmittel die Ursache nicht beheben, sondern lediglich die Schmerzweiterleitung unterbrechen. Zudem kann eine dauerhafte Einnahme zu Nebenwirkungen führen, da die Organe die chemischen Präparate abbauen müssen. Aus diesem Grund sind immer mehr Menschen auf der Suche nach einer natürlichen Alternative zu konventionellen Arzneimitteln. Neben Akupunktur und Heilpraktikerverfahren wird auch CBD immer beliebter und soll ebenfalls in der Lage sein, die Schmerzweiterleitung positiv zu beeinflussen.

Besser als herkömmliche Schmerzmittel?

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärztekammer (AkdÄ) hat im März 2015 einen Überblick veröffentlicht. Dieser beschäftigt sich mit der Studienlage hinsichtlich der therapeutischen Wirksamkeit von Cannabinoiden. Darin heißt es:

„….Bei chronischen Schmerzen dagegen zeigt sich eine positive Wirkung bei der Mehrzahl der klinischen Studien. Deswegen ist bei chronischen und insbesondere neuropathischen Schmerzen ein Therapieversuch mit Cannabinoiden gerechtfertigt, wenn andere Therapiestrategien ohne Erfolg blieben….“

Auch wenn viele Studien darauf hinweisen, dass CBD bei Schmerzen hilfreich sein kann - indem Verspannungen gelindert und die Schmerzreizweiterleitung verringert wird - muss individuell ausprobiert werden, ob die natürlichen Extrakte ihre Wirkung entfalten.

Erfahrungen bei der Anwendung von CBD

Insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen haben mit täglichen Schmerzen zu kämpfen. Viele von ihnen setzen auf CBD Öl, um sich Schmerzlinderung zu verschaffen. Tatsächlich scheint der Extrakt aus der Hanfpflanze Menschen mit Schmerzen unterstützen zu können. In den CBD Öl Erfahrungsberichten geben Anwender an, dass sie ihre übliche Schmerzmedikation herabsetzen oder ausschleichen konnten. Gerade Patienten, die viele verschiedene Medikamente einnehmen müssen, nutzen CBD Öl, um ihre konventionellen Therapiemaßnahmen zu erweitern. Im besten Fall kann der natürliche Extrakt Arzneimittel überflüssig machen und somit mögliche Nebenwirkungen verringern.

CBD Dosierung gegen Schmerzen

CBD kann mithilfe von verschiedenen Darreichungsformen eingenommen werden. Die meisten Patienten nutzen CBD Öl, da es einfach angewendet werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Dosis unproblematisch anpassen lässt. Das ist insbesondere bei CBD wichtig, da es keine allgemeingültige Dosierungsempfehlung bei Schmerzen gibt. Die Dosierung sollte stets in Anlehnung an die Schmerzausprägung gewählt werden. Zunächst sollte mit einer niedrigen Dosierung gestartet werden, um sie bei Bedarf langsam zu steigern. Zur Orientierung dienen folgende Angaben:

Ausprägung/Art der Beschwerden Mögliche Dosierung
Leichte bis mittlere Schmerzen 2x3 Tropfen 5-10% CBD Öl täglich, Steigerung auf 5 Tropfen 3 x pro Tag möglich
Starke Beschwerden/Chronische Schmerzen 2x4 Tropfen 10% CBD Öl täglich, Steigerung auf 3x5 Tropfen pro Tag möglich (ab der 3. Woche)

 

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung

CBD ist im Vergleich zu konventionellen Schmerzpräparaten deutlich besser verträglich. Zudem werden durch die Einnahme keine Abhängigkeiten ausgelöst. Trotzdem können auch bei CBD Öl Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden. So kann es zu Benommenheit, Schläfrigkeit oder einem trockenen Mund kommen. CBD ist Beobachtungen zufolge in der Lage, den Blutdruck abzusenken. Die Dosierung sollte unverzüglich angepasst oder unterbrochen werden, wenn starke Nebenwirkungen auftreten.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

CBD kann verschiedene Enzyme im Körper beeinflussen, die auch an dem Abbau von Medikamenten beteiligt sind. Aus diesem Grund können Arzneimittel in Kombination mit CBD stärker oder schwächer wirken. Im Zweifel sollte vor der Einnahme von CBD der Arzt konsultiert werden. Unter Umständen kann es bei folgenden Medikamenten zu Wechselwirkungen kommen: Säurehemmer, Gerinnungshemmer, Schmerzmittel, Neuroleptika

Wechselwirkungen mit Nahrungsergänzungsmitteln

Die gleichzeitige Einnahme mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln kann unerwünschte Wechselwirkungen hervorrufen. So kann beispielsweise eine erhöhte Schläfrigkeit auftreten. Bei CBD in Kombination mit folgenden Nahrungsergänzungsmitteln können Wechselwirkungen entstehen: Katzenminze, Kava, Hopfen, L-Tryptophan, Johanniskraut, Melatonin.