Welt-Impfwoche 2025: Meningokokken-Impfungen schützen Babys und Kleinkinder

Meningokokken-Infektionen stellen eine ernsthafte Bedrohung für Säuglinge und Kleinkinder dar, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Obwohl diese Erkrankungen selten auftreten, können sie innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden und schwere, oft lebenslange Folgen nach sich ziehen. Im Rahmen der Welt-Impfwoche 2025 wird deshalb besonders auf die Bedeutung von frühzeitigen Schutzimpfungen hingewiesen.

KKZ-Überblick

  • Meningokokken-Infektionen können bei Babys und Kleinkindern rasch lebensbedrohlich verlaufen.
  • Die Symptome sind oft unspezifisch und erschweren eine schnelle Diagnose.
  • Die STIKO empfiehlt frühzeitige Impfungen gegen Meningokokken B und C für alle Kinder, die von den Krankenkassen erstattet werden.

Meningokokken: Gefährlich und schwer zu erkennen

Meningokokken-Bakterien können sich unbemerkt im Nasen-Rachen-Raum ansiedeln und werden durch Tröpfcheninfektion – etwa beim Niesen, Husten oder Küssen – übertragen. In Deutschland tragen etwa acht Millionen Menschen die Bakterien, ohne selbst Symptome zu zeigen. Kommt es jedoch zu einer Infektion, sind besonders Säuglinge und Kleinkinder gefährdet, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist.

Die Erkrankung beginnt häufig mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Unwohlsein und Gliederschmerzen. Gerade bei kleinen Kindern kann sich der Zustand innerhalb weniger Stunden dramatisch verschlechtern. In etwa zwei Dritteln der Fälle entwickelt sich eine Hirnhautentzündung (Meningitis), bei einem Drittel eine Blutvergiftung (Sepsis). Beide Formen können gleichzeitig auftreten und zu schweren Komplikationen wie Entwicklungsstörungen, Taubheit oder dem Verlust von Gliedmaßen führen. Trotz intensiver medizinischer Behandlung verstirbt in Deutschland etwa jedes zehnte betroffene Kind an den Folgen einer Meningokokken-Infektion.

Schutz durch Impfung: Empfehlungen und aktuelle Entwicklung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat Anfang 2024 ihre Empfehlungen erweitert: Neben der Impfung gegen Meningokokken C wird nun auch die Impfung gegen Meningokokken B standardmäßig für Babys und Kleinkinder empfohlen. Beide Impfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Eine Nachholimpfung gegen Meningokokken B wird bis zum 5. Geburtstag, gegen Meningokokken C sogar bis zum 18. Geburtstag empfohlen.

Die Bedeutung der Impfung zeigt sich an den aktuellen Zahlen: Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 344 Meningokokken-Erkrankungen gemeldet – die höchste Rate der letzten zehn Jahre. Fast jeden Tag wird ein neuer Fall registriert. Die Erkrankung kann jeden treffen, wie das Beispiel des kleinen Tobias zeigt: Er erkrankte mit nur zwei Monaten, verlor durch den septischen Verlauf einen Unterschenkel und die Endglieder seiner Finger, überlebte aber dank schneller medizinischer Hilfe.

Meningokokken-Erkrankungen sind selten, aber hochgefährlich – besonders für Babys und Kleinkinder. Da die ersten Symptome oft unspezifisch sind und die Krankheit sehr schnell voranschreiten kann, ist Prävention durch Impfung der wirksamste Schutz. Eltern sollten sich frühzeitig ärztlich beraten lassen und die empfohlenen Impfungen wahrnehmen, um ihren Kindern einen bestmöglichen Schutz zu bieten.