CBD

CBD bei Depressionen

5 min Lesezeit
03.02.2024 13:00:00

Die Antidepressiva können jedoch zahl­reiche Nebenwirkungen wie Verdauungsbeschwerden, Gewichtszunahme, Schläfrigkeit oder sexuelle Probleme hervorrufen. Etwa die Hälfte aller Patienten hat in den ersten 4-6 Wochen zu­nächst mit geringen Nebenwirkungen zu kämpfen. Aufgrund der unerwünschten Begleit­erscheinungen konventioneller Medikamente interessieren sich depres­sive Menschen zunehmend für Alter­nativen. CBD könnte durch die Interaktion mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System womöglich Betroffene unter­stützen. Heil- oder Wirkversprechen dürfen aller­­dings nicht gemacht werden.

  • Kann bei Depressionen begleitend angewendet werden
  • Reduziert Stress und sorgt für innere Ruhe und Entspannung
  • Sollte nur in Absprache mit einem Arzt angewendet werden

CBD gegen Depressionen

Laut Schätzungen der Weltgesund­heits­organisation (WHO) sind weltweit etwa 322 Millionen Menschen von Depressionen betroffen. Das sind 18 % mehr, als noch 10 Jahre zuvor. Die WHO nimmt an, dass alleine in Deutschland 5,2 % der Bevölkerung an der Erkrankung leiden. Das legt auch eine Studie nahe, die in einigen euro­päischen Ländern zeitgleich durchgeführt wurde.

Depressive Phasen werden häufig durch belastende Ereignisse hervorgerufen. Verlust durch Tod eines Angehörigen oder Freundes, Trennung sowie Stress und Überforderung können demnach depressive Episoden anstoßen. Bei einigen Menschen reichen bereits geringe Belastungen oder Druck von außen aus, um die Symptome wie Niedergeschlagenheit, Motiva­tions­losigkeit oder das Gefühl von innerer Leere zu erzeugen. Wenn Betroffene sich in einer verletzlichen Situation befinden und Stress­faktoren hinzukommen, können die depres­siven Beschwerden entstehen.

Forscher haben herausgefunden, dass Serotonin bei Depressionen eine entscheidende Rolle spielt. Lange Zeit wurde vermutet, dass aus­schließlich ein Serotonin­mangel die schwer­wiegenden Symptome auslösen kann. Es existieren aber Hinweise darauf, dass auch eine genetische Veranlagung, die eine Variante des Sero­tonintransportes betrifft, die Entwicklung von Depressionen begünstigen kann. Bei einem Serotonintransporter handelt es sich um ein Transportmolekül, wel­ches die Aufgabe hat, ausge­schüttetes Serotonin wieder in die Nerven­zelle zurück zu befördern.

CBD ist zwar nicht in der Lage, eine Depression automatisch zu heilen, könnte Betroffene aber mit seiner ausgleichenden Wirkung unterstützen. Die Hanf­pflanze, aus der CBD extrahiert wird, bietet Anwendern einen wertvollen Mix aus Inhaltsstoffen. Vitamine, Mineralstoffe, Ballast­stoffe, Proteine und essentielle Fettsäuren - das alles enthält die Hanfpflanze.

Daneben konnten folgende Wirkstoffe nachgewiesen werden:

  • Terpene
  • Cannabinol
  • Cannabigerol
  • Flavonoide
  • Cannabichromen
Besonders interessant für Menschen mit Depressionen ist das Cannabidiol (CBD). Die Substanz wird zu den Cannabinoiden gezählt und soll für eine krampflösende, entspannende und entzündungshemmende Wirkung verantwortlich sein. 

CBD Öl Wirkung - Psyche könnte auf die Einnahme reagieren

CBD wird nachgesagt, dass es eine entspan­nende und angstlösende Wirkung hervorrufen kann. Zudem besitzt CBD entzün­dungs­hemmende Eigenschaften. Nach Ansicht einiger Forscher könnten Entzün­dungsgeschehen mögliche Auslöser für eine Depression darstellen.

Die Wirkung – wie wirkt CBD bei Depressionen genau?

Bei der Frage, ob CBD tatsächlich bei Depres­sionen helfen kann, ist ein Blick auf das sogenannte Endocannabinoid-System wichtig. Dieses System übernimmt unter anderem die Serotoninregulierung, indem CB1-Rezeptoren aktiviert werden. Serotonin, auch bekannt als Glückshormon oder 5-Hydroxy-Tryptamin, ist ein Botenstoff, der in der Lage ist, Emotionen zu steuern und zu beeinflussen. Auch an der Entwicklung des Appetits, der Stimmungslage, dem Schlaf-Wach-Rhythmus und dem Belohn­ungssystem ist Serotonin beteiligt.

CBD soll auf das körpereigene Endocannabinoid-System und seine endogenen Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 einwirken können. Konkret wird dem Ex­trakt aus der Hanfpflanze nachgesagt, dass er den 5-HT1A-Serotonin-Rezeptor anregt. Dieser wird in Verbindung mit einer depressionshemmenden Wirkung gebracht. An dieser Stelle ist jedoch darauf hinzuweisen, dass es derzeit noch keine konkreten Handlungs­empfehlungen bezüglich CBD und Depressionen gibt, da es an klinischen Studien fehlt.

CBD Öl bei Depression: Studien

Um der Wirkung von CBD bei Depressionen auf die Spur zu kommen, wurden Studien an Tieren durchgeführt. So kam eine Übersichts­arbeit aus dem Jahr 2014 zu dem Schluss, dass CBD sich zum Einsatz bei Depressionen eignen könnte. Die Forscher führten das auf die nachgewiesene Wirkung auf die Serotoninrezep­toren im Gehirn zurück, wodurch sich sowohl antidepressive als auch angstlösende Effekte zeigten. Eine weitere Studie lieferte ähnliche Erkenntnisse.

Eine andere wissenschaftliche Untersuchung aus dem Jahr 2015 widmete sich ebenfalls der Frage, ob CBD eine antidepressive Wirkung bei Tieren erzielen kann. Dabei wurden Hinweise darauf gefunden, dass CBD sich steigernd auf den Serotonin- und den Glutamat-Spiegel auswirken kann. Bei Glutamat handelt es sich ebenfalls um einen Botenstoff. Er ist wichtig für die Nerven­kommunikation, besitzt jedoch auch giftige Eigenschaften. Deshalb recycelt der Körper überflüssiges Glutamat mithilfe von sogenannten Astrozyten. Bei Menschen, die depressiv sind, kann nicht sichergestellt werden, dass die Astrozyten der Aufgabe in allen emo­tionalen Zentren im Gehirn nachkommen können. Aus diesem Grund ist neben Serotonin auch Glutamat bei der Erforschung von Depressionen von Interesse.

CBD Öl oder Antidepressiva – was ist besser?

Zunächst handelt es sich bei freiverkäuflichem CBD um ein Nahrungsergänzungsmittel und nicht um ein Arzneimittel. Auch wenn dem Natur­heilstoff zahlreiche Wirkungen nachgesagt werden, kann die Forschung nicht als abge­schlossen betrachtet werden. Das große Problem: Es fehlt an klinischen Studien, das heißt, Untersuchungen, die sich konkret mit der Wirkungsweise bei Menschen beschäftigen. Tierversuche können lediglich Hinweise liefern, die jedoch nicht auto­matisch auf den Menschen übertragen werden können. Aus diesem Grund sollten Patienten mit Depres­sionen ihre verordneten Medikamente nicht leicht­fertig absetzen oder die Dosierung verringern, da es sonst zu schweren emotionalen Einbrüchen kommen kann. Statt­dessen empfiehlt es sich, CBD begleitend einzu­nehmen und Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten.

CBD Öl Erfahrungen bei Depressionen

Zwar steckt die Studienlage in Bezug auf CBD und Depressionen noch in den Kinderschuhen, in Foren und Selbsthilfegruppen wird der Konsum von CBD aber regelmäßig thematisiert. Insbeson­dere CBD Öl bei Depressionen, Angst­störungen und Panikattacken scheint das Interesse von Anwendern zu wecken. Einige Nutzer berichten davon, dass sich die Beschwer­den, die sich im Zusammenhang mit der Depression zeigen, durch die regelmäßige Einnahme von CBD Öl verbes­sert haben und sie ihre Lebensqualität steigern konnten.

Andere Anwender geben an, dass CBD dazu beigetragen hat, Angstsymptome zu lindern, die wiederum depressive Episoden in der Vergang­enheit hervorgerufen haben. Bei Erfahrungs­berichten handelt es sich jedoch lediglich um subjektive Einschätzungen. So muss jeder Anwender für sich herausfinden, ob CBD bei Depres­sionen unterstützend wirken kann.

Cannabidiol bei Depressionen: Einnahme und Dosierung

CBD kann mithilfe von verschiedenen Dar­reichungsformen eingenommen werden. Folgende Produkte sind erhältlich:

  • CBD Öl
  • CBD Kapseln
  • CBD Pastillen
  • CBD Tinkturen
  • CBD Lebensmittel
  • CBD Liquids
  • CBD Tee
  • CBD Cremes
  • CBD Globuli

Besonders bewährt hat sich CBD Öl, da es auch unterwegs einfach angewendet werden kann und sich die Dosierung individuell anpassen lässt. Zudem verspricht die sublinguale Anwendung einen raschen Wirkeintritt. Hilfsmittel sind für die Einnahme nicht erforderlich.

Wie nehme ich CBD Öl ein?

CBD Öl wird am besten sublingual eingenommen. Dabei werden einige Tropfen unter die Zunge gegeben und erst nach einigen Minuten heruntergeschluckt. So kann sicher­ge­stellt werden, dass die wertvollen Inhaltsstoffe des CBD Öls über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen.

CBD gegen Depressionen: Wie dosiere ich richtig?

Für CBD bei Depressionen existiert keine einheitliche Dosierungsempfehlung. Das liegt daran, dass jeder Mensch unterschiedlich auf die pflanzlichen Kompo­nenten reagieren kann. Zudem sollte sich Dosierung nach Art und Ausprägung der Beschwerden sowie nach dem Körpergewicht richten. Nicht zuletzt spielt auch der Prozentsatz des verwendeten CBD Öls eine Rolle.

  • In der Regel wird zu 25 mg CBD pro Tag bei Depressionen geraten
  • Bei 5-prozentigem CBD Öl entspricht die Menge etwa 15 Tropfen, bei 10-prozentigem CBD Öl sind es etwa 7 Tropfen
  • Die Dosis kann bei guter Verträglichkeit nach einigen Tagen angehoben werden, bis sich die Beschwerden bessern
  • Viele Anwender bevorzugen die Einnahme am Abend, damit sich etwaige Müdigkeits­erscheinungen nicht auf den Alltag auswirken

Welche Nebenwirkungen kann CBD Öl haben?

Im Gegensatz zu den häufig verordneten Antidepressiva besitzt CBD Öl ein kleines Nebenwirkungsspektrum. Trotzdem muss auf mögliche Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Benommenheit oder ein trockenes Mundgefühl hingewiesen werden. Menschen mit einem niedrigen Blutdruck sollten sicherheitshalber ihre Werte im Blick haben, da CBD Öl den Blutdruck senken könnte. Bei unerwünschten Begleit­erscheinungen empfiehlt es sich, die Dosierung anzupassen. Sollten starke Neben­wirkungen auftreten, sollte die Einnahme unterbrochen werden.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Da CBD in der Lage ist, körpereigene Enzyme zu beeinflussen, können infolgedessen Medikamente stärker oder schwächer wirken. CBD sollte deshalb nicht mit folgenden Medikamenten gleichzeitig eingenommen werden:

  • Säurehemmer
  • Gerinnungshemmer
  • Schmerzmittel
  • Neuroleptika

Auch trizyklische Antidepressiva mit Wirkstoffen wie Clomi­pramin, Doxepin, Opipramol und Trimipramin könnten mit den Inhaltsstoffen von CBD Öl inter­agieren. Aus diesem Grund sollte sicherheitshalber der behandelnde Arzt vor der Ein­nahme um Rat gefragt werden.

Wechselwirkungen mit anderen Nahrungs­ergän­zungs­mitteln

Auch wenn Nahrungsergänzungsmittel in der Regel gut verträglich sind, können sie kombiniert zu Wechsel­wirkungen führen. Deshalb sollten folgende Präparate nicht gleichzeitig mit CBD eingenommen werden:

  • Katzenminze
  • Kava
  • Hopfen
  • L-Tryptophan
  • Johanniskraut
  • Melatonin
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