Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens Berührung mit dem Thema Krebs. Sei es durch das eigene Schicksal oder durch Krebserkrankungen in seinem Umfeld. Dabei entsteht der Eindruck, dass es sich bei der Krankheit um eine moderne Erscheinung handelt. Allerdings erwähnten bereits die Ägypter die tückische Erkrankung. So berichtet das Edwin Smith Papyrus (16. Jahrhundert vor Christus) davon, wie mit einem Feuerbohrer Brusttumore entfernt wurden. Auch heute ist die Behandlung von Krebserkrankungen eine Herausforderung. Moderne Therapieansätze versuchen, bösartige Krebszellen frühzeitig und effektiv zu bekämpfen. Noch wichtiger sind jedoch die Prävention und die Vermeidung von Risikofaktoren. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums gehen davon aus, dass etwa 50 % der Erkrankungsfälle vermeidbar wären.
Krebs Definition: Was ist Krebs?
Mediziner sprechen von Krebs, wenn sich Körperzellen unkontrolliert vermehren. Dann besteht die Gefahr, dass sich ein Geschwulst im Gewebe bildet, was wiederum als Tumor bezeichnet wird. Grundsätzlich können Tumorzellen gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein. Die Bezeichnung Krebs bezieht sich ausschließlich auf die bösartigen Wucherungen. Sie können lebensgefährlich werden, da sie sehr aggressiv wachsen und in das Nachbargewebe eindringen. Dadurch kann es zu massiven Schädigungen kommen.
Eine weitere Gefahr sind die sogenannten Metastasen, auch Tochtergeschwülste genannt. Als Ableger des eigentlichen Tumors können sie selbst in entferntesten Körperregionen heranwachsen und dort zerstörerisch wirken. Menschen mit einer Krebserkrankung müssen aber nicht automatisch einen festen Tumor besitzen. Es gibt Krebsarten, bei denen sich die bösartigen Krebszellen über den gesamten Körper verteilen. Blutkrebs, auch Leukämie genannt, ist so eine Art von Krebs. Selbst Kinder sind von der bedrohlichen Erkrankung betroffen.
Es gibt eine Vielzahl von Krebsarten. Mediziner nehmen bei bösartigen Tumoren verschiedene Einteilungen vor. Dabei spielt es eine Rolle, aus welchem Gewebe der Krebs entstanden ist.
Sie entstehen aus den Oberflächen, die den Körper von innen und außen bedecken. Dazu zählen beispielsweise die Haut und die Schleimhäute im Organismus. Die meisten Menschen, bei denen Krebs festgestellt wird, haben ein Karzinom.
Sie bilden sich im Stütz- oder Bindegewebe und können Fettgewebe, Sehnen, Knochen oder Muskeln in Mitleidenschaft ziehen.
Sie wachsen heran, während sich Gewebe oder Organe entwickeln. Ein Beispiel ist das Neuroblastom, das in erster Linie Kinder betrifft.
Video: Krebsvorsorge und Entstehung von Krebs
Video: Vorsorge und Entstehung von Krebs
Quelle: Youtube – Wem nützt die Krebsvorsorge wirklich? | Quarks
Krebsentstehung: Warum es zu entarteten Zellen kommt
Krebszellen haben alle etwas gemeinsam: Sie entstehen aus gesunden Körperzellen. Im Laufe der Zeit geht allerdings etwas schief und das Erbmaterial verändert sich oder wird falsch verstanden. Dadurch verhalten sich Zellen nicht wie geplant. Sie wachsen rasant und teilen sich, obwohl das so nicht vorgesehen ist. Sie altern und sterben nicht wie gewöhnliche Körperzellen, sondern bleiben standhaft. Zudem verlassen sie ihren Platz im Gewebe und breiten sich in anderen Körperregionen aus.
Stellt sich die Frage, warum sich eigentlich gesunde Körperzellen auf einmal anders verhalten. Einige Faktoren sind uns bekannt. So können eine ungesunde Lebensweise, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, Infektionen und bestimmte Krebsviren (HPV) die Erkrankung fördern. Auch schädliche Einflüsse aus der Umwelt wie Strahlung oder chemische Substanzen können den Ursprung einer Krebserkrankung darstellen.
Allerdings kann es auch zu einer Entartung der Zellen kommen, obwohl keiner der Risikofaktoren in Betracht kommt. Schließlich ist der Körper keine Maschine, auch ihm passieren hin und wieder Fehler. Zum Beispiel dann, wenn die Zellteilung nicht reibungslos abläuft. Normalerweise wird dabei die Erbsubstanz verdoppelt und auf zwei Tochterzellen aufgeteilt. Dieser Vorgang bietet eine gewisse Fehlerquote. Zudem kann auch der normale Stoffwechsel Substanzen produzieren, die die Erbsubstanz schädigen. Mit steigendem Lebensalter haben sich so einige potentielle Schädigungen angesammelt, wodurch sich das Krebsrisiko signifikant erhöht.
Nicht immer steht fest, warum ein Mensch an Krebs erkrankt. Noch immer gibt es Wissenslücken auf diesem Gebiet. So erkranken junge, gesunde Menschen ohne Risikofaktoren, bei denen selbst Mediziner rätseln, wie es zu der Krebserkrankung kommt. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die jahrzehntelang rauchen und nicht an Krebs erkranken.
Krebserkrankungen: Symptome
Krebserkrankungen führen vor allem in den Anfangsstadien häufig zu keinen oder nur geringfügigen Symptomen. Es gibt jedoch Warnzeichen, die für eine Tumorerkrankung sprechen. Allerdings handelt es sich dabei um unsichere Hinweise, hinter denen sich nicht immer eine Krebserkrankung verbirgt. Wenn die Beschwerden dauerhaft bestehen, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Folgende Beschwerden können in Verbindung mit einer Krebserkrankung stehen:
Blut im Stuhl
anhaltende Verdauungsprobleme
Beschwerden beim Schlucken
auffällige Hautveränderungen
unklare Schmerzen
chronische Antriebslosigkeit
chronischer Husten in Verbindung mit blutigem Auswurf und/oder Heiserkeit
ausgeprägte Müdigkeit
Schmerzen beim Wasserlassen
Blässe und Blutarmut
Knoten, die sich unter der Haut ertasten lassen
eine schlechte Wundheilung
Appetitlosigkeit
starker Gewichtsverlust
Böse Zellen können sich tarnen
Viele Menschen fragen sich, wie eine Krebserkrankung über eine lange Zeit unbemerkt bleiben kann. Das liegt daran, dass Krebszellen sich praktisch unsichtbar machen können. So nehmen sie typische Merkmale gesunder Körperzellen an, um sich zu tarnen. Damit gelingt es den Krebszellen, sich über lange Zeit unauffällig zu verhalten. Zwischen der Entstehung und der Feststellung können so mehrere Jahre vergehen. Andere Krebsfälle entwickeln sich so rasant und aggressiv, dass Betroffene von der Diagnose und schlechten Prognose überrumpelt werden.
FAQ – die häufigsten Fragen zu Krebs
Bei Krebs vermehren sich die Körperzellen nicht wie bei einem gesunden Menschen. Sie wachsen unkontrolliert, sterben nicht ab und können sich zu einem Geschwulst (Tumor) im Gewebe bilden. Die bösartigen Wucherungen werden als Krebs bezeichnet. Für die Entstehung von Krebs gibt es einige Risikofaktoren, z.B. Rauchen und ungesunde Ernährung, aber auch Menschen mit einer gesunden Lebensweise können an einen Tumor erkranken.
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Krebs ist ein Geschwulst (Tumor) im Gewebe, das sich durch Metastasen im Körper ausbreiten kann. Ist der Tumor bösartig, spricht man in der Medizin von Krebs. Je eher die Erkrankung festgestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Daher sollte man die Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krebs wahrnehmen.
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Einige Beschwerden können auf eine Krebserkrankung hindeuten, z.B.:
- Blut im Stuhl
- Beschwerden beim Schlucken
- auffällige Hautveränderungen
- chronischer Husten in Verbindung mit blutigem Auswurf und/oder Heiserkeit
- Blässe und Blutarmut
- Knoten, die sich unter der Haut ertasten lassen
- eine schlechte Wundheilung
- Appetitlosigkeit
- starker Gewichtsverlust
Mehr Informationen über die Symptome und Diagnose von Krebs.
Die Bezeichnung Krebs stammt bereits aus der Zeit der alten Griechen. Der Arzt Hippokrates bezeichnete wohl damals schon die bösartigen Geschwülste mit “Karkinos” (griechisch für das Tier Krebs), weil vor allem der Brustkrebs den Krebsbeinen ähnelt und es sich härter anfühlt als gesundes Gewebe.
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Krebs entsteht, wenn sich die gesunden Körperzellen verändern und sich plötzlich vergrößern und teilen. Sie bilden dann ein Geschwulst, auch Tumor genannt. Die bösartigen Wucherungen werden als Krebs bezeichnet. Warum das genau passiert, ist bis heute noch unklar. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die die Entstehung von Krebs begünstigen können:
- Rauchen
- ungesunde Ernährung
- Bewegungsmangel
- chemische Substanzen
- Humane Papillomviren (HPV)
- erbliche Veranlagung: Erkrankungen in der Familie
- schädliche Umwelteinflüsse, wie z.B. Strahlungen
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Krebs erkennen: Diagnoseverfahren
Um feststellen zu können, ob es sich um Krebs handelt, ist die Entnahme einer Gewebe- und Blutprobe sehr wichtig. Nur durch eine genaue Überprüfung des Körpermaterials gelingt eine zweifelsfreie Krebsdiagnose. Bei bestimmten Tumoren ist es wichtig, auch einen Teil des umliegenden Gewebes zu untersuchen. So kann festgestellt werden, ob sich der Krebs bereits ausgebreitet hat. Mithilfe eines Mikroskops können Fachleute beurteilen, ob und wie stark die Zelle entartet ist. Je stärker die Unterschiede zu einer gesunden Zelle sind, desto bösartiger wird sie eingestuft.
Neben dem Gewebe liefert auch das Blut entscheidende Hinweise. Mediziner können dabei Tumormarker bestimmen. Dabei handelt es sich um körpereigene Stoffe, die sich beim Vorliegen einer Krebserkrankung deutlich vermehren. Entweder bildet der Tumor selbst die speziellen Substanzen oder er regt den Körper dazu an, diese zu produzieren. Auch bildgebende Verfahren sind wichtig bei der Krebsdiagnostik. Mit ihnen können Tumorzellen und Tochtergeschwülste sichtbar gemacht werden.
Krebsdiagnostik: Was die Gene verraten
Je mehr über den vorliegenden Krebs herausgefunden werden kann, desto zielgerichteter kann die anschließende Behandlung ausfallen. Selbst gleiche Krebsarten können sich im Körper unterschiedlich verhalten. Mit einer genetischen Analyse kann eine personalisierte Behandlung ermöglicht werden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn es sich um Tumore handelt, die auf die klassischen Therapien nicht ansprechen. Mediziner können spezielle Tests anwenden, um mehr über die Arzneimittelüberempfindlichkeit oder die Prognose zu erfahren. Zu den Diagnosetests zählen z.B. MammaPrint und Oncotype DX, die zur Behandlungsentscheidung bei Brustkrebs eingesetzt werden können.
Hightech in der Krebsmedizin: Wenn Roboter die Diagnose übernehmen
Hightech ist auch in der Krebsmedizin keine Zukunftsmusik mehr. Viele Mediziner sprechen sich für eine modern gestaltete Diagnostikumgebung aus. Kein Wunder, denn bei Krebspatienten muss eine Vielzahl von Röntgenbildern, Gewebeproben, Tumormarkern und genetischen Informationen richtig eingeordnet werden. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg greift im Rahmen von Studien auf künstliche Intelligenz (KI) zurück. Sie soll dabei helfen, medizinische Bilder, Gewebeproben und Gensequenzen zu analysieren.
Interessant ist, dass die KI ihren Job offenbar sehr gut macht. In Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die künstliche Intelligenz die Hirntumore genauso sicher erkennen kann, wie erfahrene Ärzte. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz könnte für viele Patienten zukünftig hilfreich sein. Schließlich sind eine schnelle Behandlungseinleitung und eine regelmäßige Überprüfung der Erfolge wichtig, um die Prognose zu verbessern.
Allerdings dauert es noch, bis die künstliche Intelligenz im medizinischen Alltag angekommen ist. Zunächst müssen Forscher überprüfen, ob der entwickelte Ansatz reif für die Praxis ist. Die künstliche Intelligenz benötigt zudem noch etwas Training, damit die unterschiedlichen Klinikdaten gut ausgewertet werden können. Ärzte fordern zudem ein transparentes System. Noch funktionieren die KI- Systeme recht nebulös. Der Rechner ermittelt ein Ergebnis von dem häufig niemand weiß, warum der Algorithmus die jeweilige Entscheidung getroffen hat. Für die Praxis ist es wichtig, dass die Ergebnisse zweifelsfrei nachvollziehbar sind. Spannend ist die Entwicklung in dem Bereich aber alle Mal.
Krebspatienten behandeln: Welche Therapien gibt es bei Krebs?
Tumorerkrankungen verlaufen sehr individuell, daher ist eine maßgeschneiderte Behandlung für Krebspatienten sehr wichtig. Dabei müssen die Tumorart und die bisherige Ausbreitung berücksichtigt werden. Grundsätzlich setzen Mediziner bei der Krebsbehandlung auf folgende drei Therapieansätze:
1. Operation
2. Chemotherapie
3. Strahlentherapie
Nachdem eine ausgedehnte Diagnostik stattgefunden hat, entscheidet der Arzt, welches Behandlungsverfahren in dem vorliegenden Fall den größten Erfolg verspricht. Viele Tumore können operativ entfernt werden. Im Anschluss daran kann eine Chemotherapie erfolgen. Dabei wird mit verschiedenen Zellgiften (Zytostatika) versucht, die Krebszellen zu zerstören oder am Wachstum zu hindern. Allerdings greifen sie auch gesunde Körperzellen an. Nach der erfolgten Therapie können sich die gesunden Körperzellen im Gegensatz zu den entarteten Zellen wieder erholen. Die Strahlentherapie setzt Elektronenstrahlung oder Röntgenstrahlen ein, um die Krebszellen zu bekämpfen. Dadurch soll erreicht werden, dass der Tumor kleiner wird oder zumindest nicht mehr weiterwächst.
Video zum medizinischen Fortschritt bei Krebs
Video: Medizinischer Fortschritt bei Krebs
Quelle: Youtube rbb: Krebs besiegen – was kann die Medizin heute?
Moderne und alternative Behandlung
In den letzten Jahren wurde verstärkt im Bereich der individuellen Krebstherapie geforscht. Damit soll es möglich sein, Patienten mit einem maßgeschneiderten Behandlungsplan zu versorgen. Schließlich ähneln sich die Krebsarten zwar, die Auswirkungen auf den jeweiligen Körper sind jedoch durchaus unterschiedlich. Hormonabhängige Krebsarten wie Prostatakrebs oder Brustkrebs können beispielsweise von einer Hormontherapie profitieren. Noch individueller wird es mit der sogenannten zielgerichteten Krebstherapie.
Zielgerichtete Krebstherapie: Der Tumor im Visier
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bei zahlreichen Tumorerkrankungen Strukturen gezielt angegriffen werden können. Das ist der Fall bei Brustkrebs, Darmkrebs oder Lungenkrebs. Durch diesen Umstand ist es möglich, anders vorzugehen als bei den gängigen Behandlungsverfahren. Bei der Chemotherapie werden alle Zellen angegriffen, auch gesunde. Zielgerichtete Therapien konzentrieren sich vor allem auf die Vernichtung der Tumorzellenmoleküle. Dadurch soll der Krebs am Wachstum gehindert werden.
Zielgerichtete Therapien sollen dabei helfen, unwirksame Behandlungen zu vermeiden. Mediziner erhoffen sich eine bessere Wirkung und weniger unerwünschte Begleiterscheinungen von dem modernen Behandlungsansatz. Zwar ist auch diese Krebstherapie nicht ohne Nebenwirkungen, allerdings soll die maßgeschneiderte Therapie weniger gesunde Körperzellen vernichten.
Antikörpertherapie: Das körpereigene Abwehrsystem nutzen
Antikörper spielen eine wichtige Rolle für die Immunabwehr. Sie bekämpfen Krankheitserreger, Zellen und Fremdstoffe, um den Körper vor Schäden zu bewahren. Mediziner nutzen diese einzigartige Fähigkeit nun für die Krebsbehandlung. Therapeutische Antikörper sollen Blockierungen im Immunsystem aufheben, damit die körpereigene Abwehr den Tumor zerstören kann. Wiederum andere Antikörper sollen Immunzellen zum Tumor befördern, damit er gezielt angegriffen werden kann. Therapeutische Antikörper sollen zudem Wachstumssignale der entarteten Zellen hemmen, damit der Tumor nicht größer wird.
Nicht nur die Antikörpertherapie kann dabei helfen, die Krebserkrankung zu behandeln. Auch kleine Moleküle können bei der Tumorbekämpfung eingesetzt werden. Sie dringen in die Zelle ein und unterbrechen die Signalkette, die für das Wachstum und die Zellteilung der entarteten Zellen zuständig ist. Krebszellen sind darauf bedacht, ihre Sauerstoff- und Nährstoffversorgung sicherzustellen. Dazu benötigen sie neue Blutgefäße. Ein weiterer Ansatz ist deshalb, den Tumor die Grundlage zu entziehen, um das Wachstum und die Ernährung zu hemmen. Dafür können sogenannte Angiogenesehemmer eingesetzt werden. Die Substanzen rufen eine Minderdurchblutung hervor, mit dem Ziel, das Tumorgewebe „auszuhungern“. Nicht zuletzt gibt es spezielle Wirkstoffe, die dafür sorgen, dass die entarteten Zellen für das Immunsystem sichtbar gemacht werden.
Patienten mit der Diagnose Krebs, informieren sich heute umfassend über mögliche Behandlungsansätze. Dabei stoßen sie auch auf sanfte Therapien, die Tumore bekämpfen sollen. Zu den biologischen Therapien gehören Entgiftungen, Hyperthermie (Überwärmung des Körpers), Naturheilkunde und die traditionell chinesische Medizin. Experten weisen jedoch darauf hin, dass die sanften Therapiemaßnahmen ebenfalls mit Nebenwirkungen verbunden sein können. Zudem entstehen Patienten dadurch häufig hohe Kosten. Eine nachvollziehbare Wirksamkeit im Rahmen der Krebstherapie konnte durch Studien bisher nicht gesichert werden.
Patienten sollten Abstand von unseriösen Therapeuten nehmen, die beispielsweise darauf bestehen, dass schulmedizinische Behandlungen ohne Rücksprache abgebrochen werden. Auch der Hinweis, dass schulmedizinische Ärzte sich mit der Pharmaindustrie verschworen haben, um einen Durchbruch alternativer Behandlungsmethoden zu verhindern, sollte Patienten aufhorchen lassen. Im besten Fall informieren sich Betroffene über wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit. Auch ein Anruf beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums kann offene Fragen klären.
In jedem Fall sollten Patienten mit ihrem Arzt Rücksprache halten, bevor sie sich für alternative Therapiemaßnahmen entscheiden. Es gibt einige Verfahren, die sich mit bestimmten Arzneimitteln nicht vertragen und erhebliche Nebenwirkungen nach sich ziehen können. Ein offener Umgang mit verschiedenen Behandlungskonzepten und das Vertrauen zum jeweiligen Arzt sind daher sehr wichtig.
CBD bei Krebs
Viele Menschen mit Krebs greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln. Auch CBD bei Krebs ist ein häufiger Suchbegriff. Im Internet gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte, die sich mit dem Extrakt aus der Hanfpflanze bei Tumorerkrankungen beschäftigen. Die natürliche Substanz soll dabei helfen, Nebenwirkungen, die bei einer Chemotherapie auftreten, zu lindern. Auch Schmerzen sollen damit gedämpft werden. Da es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt, dürfen jedoch keine Wirk- oder Heilversprechen gemacht werden.
Hinweis: Uns ist wichtig, dass wir Ihnen gut recherchierte und informative Inhalte anbieten können. Beachten Sie jedoch bitte, dass es sich hierbei lediglich um eine Informationsweitergabe handelt und keine konkrete Handlungsempfehlung. Zudem ersetzen unsere Artikel keinen Arztbesuch. Mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollten Sie vor der Einnahme mit Ihrem Mediziner besprechen.
(Bitte beachten Sie unsere Hinweise zu medizinischen Inhalten!)
Krebsprävention – Krebs frühzeitig erkennen
Es gibt zahlreiche Faktoren, die die Entstehung von Krebs begünstigen. Wichtig ist, regelmäßig zur Krebsvorsorge zu gehen und sich untersuchen zu lassen. Zusätzlich wird empfohlen, sich selbst auf Veränderungen am Körper zu kontrollieren. Je eher der Krebs erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf Heilung. Die Kosten für die Untersuchungen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Wer an einem Bonusprogramm teilnimmt, kann sogar noch etwas Geld oder eine Sachprämie dafür erhalten. Für Frauen und Männer gibt es je nach Alter unterschiedliche Empfehlungen für die Früherkennung:
Gesetzliche Krebsfrüherkennung für Frauen
1x im Jahr:
- Check Gebärmutterhalskrebs:
- Untersuchung der Geschlechtsorgane (äußere und innere)
- begrenzt bis 34 Jahre: Abstrich-Untersuchung Gebärmuttermund und Gebärmutterhals
1x im Jahr:
- Check Brustkrebs:
- Kontrolle Brüste und Achselhöhlen auf Veränderungen
- Anleitung zur Brustselbstuntersuchung
Alle 3 Jahre:
- Check Gebärmutterhalskrebs:
- HPV-Test und Pap-Abstrich (Ko-Testung)
Alle 2 Jahre:
- Check Hautkrebs:
- Befragung nach Hautveränderungen
- Untersuchung des gesamten Körpers
Alle 2 Jahre:
- Check Brustkrebs
- 50-69 Jahre: Mammographie
1x im Jahr:
- Check Darmkrebs
- 50-54 Jahre: Untersuchung auf Blut im Stuhl
Alle 2 Jahre:
- Check Darmkrebs
- Untersuchung auf Blut im Stuhl
Einmalig:
- Darmkrebs:
- Darmspiegelung
- erneute Darmspiegelung nach mehr als 10 Jahren
Gesetzliche Krebsfrüherkennung für Männer
Alle 2 Jahre:
- Check Hautkrebs:
- Befragung nach Veränderungen der Haut
- Untersuchung des gesamten Körpers
1x im Jahr:
- Check Prostatakrebs
- Abtastung Prostata
- Genitaluntersuchung
- Abtastung Lymphknoten (Leiste)
1x im Jahr:
- Check Darmkrebs
- 50-54 Jahre: Untersuchung auf Blut im Stuhl
Einmalig:
- Check Darmkrebs
- Darmspiegelung
- erneute Darmspiegelung nach mehr als 10 Jahren
Alle 2 Jahre:
- Check Darmkrebs
- Untersuchung auf Blut im Stuhl
Hautkrebs: Höheres Risiko durch Solarium
Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) warnen vor der Nutzung von Solarien. Nach Angaben der ADP steigt das Risiko für schwarzen Hautkrebs um 60 Prozent an, auch wenn man nur einmal im Monat auf der Sonnenbank liegt. Die Gefahr an weißem Hautkrebs zu erkranken, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Für Solariumgänger unter 25 Jahre steigt das Krebsrisiko auf bis zu 100 Prozent. Die ADP und die Deutsche Krebshilfe kämpfen daher für ein generelles Verbot von Solarien, nicht nur für Minderjährige.
Krebs: Aktuelle Zahlen und Ausblick
Anzahl der Krebsfälle in Deutschland
In Deutschland landen Krebserkrankungen auf dem zweiten Platz der häufigsten Todesursachen, direkt nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das ist wohl auch der Grund dafür, warum sich immer mehr Menschen für eine Krebsversicherung interessieren.
Pro Jahr sterben 226.000 Menschen an den Folgen von Krebs. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in den letzten Jahren gestiegen. Das führen Experten vor allem darauf zurück, dass das Lebensalter immer weiter ansteigt.
Alleine im Jahr 2016 sind 492.000 Menschen neu an Krebs erkrankt. Fünf Experten schätzen, dass sich die Zahl im Jahr 2020 auf über 500.000 Krebsneuerkrankungen erhöhen wird.
Die häufigste Krebsart stellt bei Männern der Prostatakrebs dar, gefolgt von Lungen- und Darmkrebs. Frauen hingegen erkranken besonders häufig an Brustkrebs. Darm- und Lungenkrebs belegen die nachfolgenden Plätze.
Die Überlebenschancen hängen davon ab, wie rechtzeitig der Krebs erkannt wurde. Generell gilt: Je früher eine Krebserkrankung festgestellt wird und je qualifizierter die Behandlung ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit geheilt zu werden.
Quelle: Robert-Koch-Institut
Top 10 der häufigsten Krebsarten
- Brustkrebs
- Darmkrebs
- Lungenkrebs
- Schwarzer Hautkrebs
- Gebärmutterkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Lymphdrüsenkrebs: Non-Hodgkin-Lymphom
- Eierstockkrebs
- Magenkrebs
- Nierenkrebs
- Prostatakrebs
- Lungenkrebs
- Darmkrebs
- Harnblasenkrebs
- Schwarzer Hautkrebs
- Nierenkrebs
- Mundhöhlen- und Rachenkrebs
- Magenkrebs
- Lymphdrüsenkrebs: Non-Hodgkin-Lymphom
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
Haben Männer und Frauen das gleiche Risiko an Krebs zu erkranken?
Untersuchungen zeigen, dass Männer ein höheres Krebsrisiko besitzen. Auch die Wahrscheinlichkeit an der Erkrankung zu sterben, ist bei dem männlichen Geschlecht höher. Das liegt aber weniger an den männlichen Merkmalen, sondern vielmehr an dem Lebensstil. Männer und Frauen unterscheiden sich noch immer im Hinblick auf ihren Lebenswandel. Im Vergleich rauchen Männer häufiger und trinken mehr Alkohol. Daneben gibt es noch mehr Faktoren, die bei dem männlichen Geschlecht das Krebsrisiko erhöhen. Männer nehmen beispielsweise Untersuchungen im Rahmen der Prostata- und Darmkrebsfrüherkennung seltener wahr. Das machen auch die Zahlen aus dem Jahr 2017 deutlich. Lediglich 23,8 % aller Männer nahmen Vorsorgeprogramme in Anspruch. Der Anteil bei den Frauen lag mit 47,5 % deutlich höher.
Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung
Jana ist ausgebildete Kauffrau im Gesundheitswesen. Seit vielen Jahren recherchiert sie spannende Fakten für die Krankenkassen-Zentrale. Aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung im Gesundheitswesen, verfasst sie vor allem Artikel zu den Themen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Ergänzend durchleuchtet sie regelmäßig die Themen Fitness, Abnehmen und gesunde Ernährung.