Unternehmensberater sind aus unserer Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Allein in Deutschland gibt es über 120.000 Berater und es werden jährlich Milliarden für Unternehmensberatung (Management Consulting) ausgegeben. Kaum ein großes Unternehmen nutzt nicht von Zeit zu Zeit die Dienste eines Consulting-Unternehmens. In Folge der Coronavirus-Pandemie werden auch immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie Freiberufler den Einsatz von Beratern in Erwägung ziehen – gerade durch die finanzielle Unterstützung des Staates. Aber der Ruf von Unternehmensberatungen ist oft negativ behaftet. Sie würden nix bringen und seien unnötig teuer, lautet oft der Vorwurf. Aber objektive Zahlen zeigen, dass sie besser sind als ihr Ruf.
Kurz und Knapp: Das Wichtigste zu Unternehmensberatungen
Vorteile
Durch den BAFA Beratungskostenzuschuss entstehen dem Unternehmer keine Kosten
Professionelle Hilfe, um Ihr Unternehmen zukunftsfähig zu gestalten
Individuelle Unterstützung durch Branchen-Know-how
Nachteil
Zeitlicher Mehraufwand, um Beratung in Anspruch zu nehmen
Spezifisches Fachwissen von außen – neutral und objektiv ohne Interessenkonflikte
Kreative Impulse abseits von Betriebsblindheit
Erfahrungen mit Krisenmanagement und Umstrukturierungsprozessen
Veränderungsprozesse können schneller, effizienter und wirksamer umgesetzt werden
Passende Werkzeuge und Arbeitstechniken, um Probleme zu lösen
Was ist eine Unternehmensberatung?
Bei einer Unternehmensberatung handelt es sich um eine Dienstleistung, die dazu dient, Probleme einer Firma oder Organisation durch einen externen Berater (Consultant) zu erörtern und diesen gezielt entgegenzuwirken. Der professionelle, zertifizierte Berater plant und erarbeitet gemeinsam mit dem Kunden individuelle Handlungsempfehlungen und setzt sie anschließend um. Diese Leistung ist zeitlich befristet und erfolgt meistens gegen Entgelt. Der Umfang einer Management-Beratung ist sehr unterschiedlich und hängt maßgeblich von den Bedürfnissen des Auftraggebers ab. Neben einer Art Unternehmens-Quick-Check bieten Beratungsfirmen auch gezielte Hilfe bei entscheidenden Schritten in der Unternehmensentwicklung an, wie beispielsweise bei der Neugründung oder Nachfolgeplanung.
Themenschwerpunkte einer regulären Beratung
Die Themen einer Unternehmensberatung können so vielfältig sein wie die Unternehmen selbst. Je nach Situation und Bedarf können die folgenden Schwerpunkte bei der Beratung beachtet werden:
- Vertrieb und Marketing
- Unternehmensplanung und Controlling
- Informationsmanagement und Logistik
- Personalmanagement und Verwaltung
- Veränderungsmanagement
- Integrative Unternehmensprozesse und Produktivität
- Material- und Energieeffizienzberatung
- Finanzierung und Fördermittel/Zuschüsse
- Gründung, Entwicklung, Nachfolge
- Sanierung und Insolvenz
- Outplacement
- Öffentlicher Sektor
- Healthcare
Themenschwerpunkte in der Corona-Krise
Besondere Situationen erfordern besondere Hilfsmittel. In diesen Punkten kann ein Unternehmensberater Sie und Ihr Unternehmen in der Corona-Krise unterstützen:
Zukunftsweisende Konzepte für die nächsten Monate erarbeiten
Unternehmensorganisation anpassen (z.B. IT-Expertise, Ausbau des digitalen Arbeitsplatzes, alternative Lieferketten)
Unterstützung bei wichtigen Entscheidungen zum Erhalt des Unternehmens in einer Krisensituation
Input für neue Absatzmärkte liefern und alternative Kundenakquise betreiben
Mögliche handlungsorientierte Perspektiven aufgezeigen
Auf Trends und Zukunftsmärkte vorbereiten und das Unternehmen zukunftsfähig umbauen
Kosten einer Unternehmensberatung
Die Preise einer Unternehmensberatung können stark variieren. Nicht nur die verschiedenen Abrechnungsmodelle und die Art der Beratung, sondern auch die Bekanntheit und Größe der Beratungsstelle ist unter anderem ausschlaggebend für die Höhe des Honorars. Des Weiteren spielt auch der Beratungsumfang und die Erfahrung des jeweiligen Beraters eine große Rolle. Je länger ein Unternehmensberater in der Branche tätig ist, desto höher liegt auch der Stundensatz. Was viele nicht wissen: Unternehmensberatungen können auch staatlich gefördert werden.
Art der Beratung
In der Unternehmensberatung gibt es verschiedene Spezialgebiete, nach denen sich die Kosten richten können:
Ein weiteres Feld der Unternehmensberatung ist die Organisationsberatung und -entwicklung. Dabei werden Ablauf und Aufbau im Unternehmen neu durchdacht und optimiert.
Eine HR-oder auch HRM-Beratung erstreckt sich auf das Feld “Human Ressources”, also auf das Personalwesen des Unternehmens. Hierbei geht es um die Entwicklung von Strategien, Maßnahmen und Prozessen, die im Bereich Personal zur erfolgreichen Umsetzung der gesetzten Ziele dienen. Human Ressouces Management (HRM-) Berater kümmern sich u.a. um den effizienten Einsatz und die Qualifizierung von Mitarbeitern, beraten Fach- und Führungskräfte, und verwalten das Personal.
Abrechnungsmodelle für Beraterleistungen
Für die Kostenberechnung der Beratung gibt es die folgenden Varianten:
Projektbasiert: Festes Budget für das abgeschlossene Projekt
Pauschal: Ein fester Betrag, der beispielsweise monatlich fällig wird
Erfolgsbasiert: Zahlung nur bei erreichen eines vorher bestimmten Ziels
Stundenabrechnung: Consultant wird pro Stunde bezahlt
Projektbasiert: Festes Budget für das abgeschlossene Projekt
Pauschal: Ein fester Betrag, der beispielsweise monatlich fällig wird
Erfolgsbasiert: Zahlung nur bei erreichen eines vorher bestimmten Ziels
Stundenabrechnung: Consultant wird pro Stunde bezahlt
Was macht eine gute Unternehmensberatung aus?
Wer sich dazu entscheidet, die Beratung eines Consultant in Anspruch zu nehmen, hat die Qual der Wahl: Mehr als 120.000 Unternehmensberater gibt es in Deutschland. Bei der Auswahl der passenden Anbieters kommt es neben der fachlichen Ausrichtung auch darauf an, dass die “Chemie” zwischen dem Kunden und dem Berater stimmt.
Doch welche Kriterien entscheiden außerdem über die Qualität einer Beratung? Wir haben eine Checkliste zusammengestellt, die erläutert, auf welche Punkte es in Sachen Unternehmensberatung ankommt.
Managing Consulting: Wie sinnvoll ist ein externer Berater für ein Unternehmen?
Unternehmensberater genießen keinen besonders guten Ruf. Ihre Dienstleistung sei vor allem teuer und würde außer Entlassungen nichts bringen, lauten oft die Vorurteile. Grund genug, sich einmal die konkreten Zahlen zur Kundenzufriedenheit und den tatsächlichen Mehrwert für das Unternehmen anzusehen.
Kundenzufriedenheit bei Unternehmensberatungen
In einer Studie der Wissenschaftliche Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) gaben mehr als zwei Drittel der Kunden an, zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrem Consulting zu sein – eine Entwicklung, die bereits seit über 10 Jahren anhält.
Dass eine professionelle Beratung im Idealfall mehr ist, als Meetings und theoretische Konzepte zeigt diese Zahl: 81% der 1044 befragten Führungskräfte konnten mithilfe eines externen Beraters in ihrem Unternehmen etwas umsetzen, das sie aus eigener Kraft nicht geschafft hätten.
Der Mehrwert für Unternehmen
Ob und wie erfolgreich ein Consulting durch einen externen Berater ist, hängt maßgeblich vom Vertrauen zwischen dem Kunden und dem Consultant ab. Nur so können die aufgezeigten Lösungswege und Konzepte auch im Unternehmen umgesetzt werden. Um zu ermitteln, welchen Mehrwert die Beratung für das Unternehmen gebracht hat, wird häufig der Begriff “Return on Consulting” (ROC) verwendet. Er stellt den Nutzen der Beratung den Kosten gegenüber, die durch das Consulting entstanden sind:
Kosten der Beratung | Nutzen der Beratung |
---|---|
Kosten für Beraterleistung | Kosten- und Zeitersparnis |
Eigene Personalkosten | Prozessoptimierung |
Realisierungskosten | Qualitäts- und Leistungssteigerung |
Erhöhung des Innovationspotentials |
- Kosten für Beraterleistung
- Eigene Personalkosten
- Realisierungskosten
- Kosten- und Zeitersparnis
- Prozessoptimierung
- Qualitäts- und Leistungssteigerung
- Erhöhung des Innovationspotentials
Entscheidungshilfe: Wann kommt eine Unternehmensberatung in Frage?
Wenn ein Unternehmen neue Projekte oder Strategien, wie den Ausbau der digitalen Strukturen oder die Erschließung neuer Kundenkreise, angeht, muss überlegt werden, ob die Planung und Umsetzung mit den eigenen Ressourcen bewältigt werden kann (Make-Entscheidung) oder ob eine externe Beratung beauftragt werden muss (Buy-Entscheidung). In großen Unternehmen werden viele Projekte durch externe Berater begleitet – laut einer Studie fast 75%.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Bei einer Unternehmensberatung handelt es sich um eine Dienstleistung, die zum Ziel hat, Unternehmen und Organisationen in Veränderungsprozessen zu unterstützen. Je nach Bedarf kann ein Berater so Hilfestellungen bei der Neugründung oder Nachfolge einer Firma geben oder aber Prozesse und Abläufe im Unternehmen analysieren, um beispielsweise die Produktivität zu steigern. Auch die Planung um Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie können Aufgaben einer Unternehmensberatung sein. Unternehmen, die von der Corona-Krise betroffen sind, können gemeinsam mit dem Berater einen fundierten Liquiditätsplan und Konzepte für ein zukunftsweisendes Geschäftsmodell erstellen.
Erfahren Sie mehr über das Thema Unternehmensberatung.
Ob sich der Einsatz eines Unternehmensberaters lohnt, ist davon abhängig, wie hoch die nötigen Investitionen gegenüber dem erzielten Nutzen für das Unternehmen sind. Staatliche Zuschüsse wie der Befa Beratungskostenzuschuss können dabei helfen, die Ausgaben für den Unternehmer gering zu halten, sodass ein ROC (Return on Consulting) sehr schnell einsetzen kann.
Erfahren Sie mehr über den möglichen Mehrwert von Unternehmensberatungen.
Lesen Sie mehr über die Kosten einer Unternehmensberatung.
Viele Unternehmen nutzen die Expertise eines Beraters, wenn umfassende Änderungsprozesse realisiert werden sollen. Diese können sich beispielsweise aus einem Eigentümerwechsel oder auch aus einer wirtschaftlichen Krise ergeben. Außerdem können zeitlich begrenzte Förderprogramme wie der BAFA Beratungskostenzuschuss einen Anreiz bieten, eine Unternehmensberatung zeitnah in Anspruch zu nehmen.
Lesen Sie mehr über den Mehrwert einer Unternehmensberatung.
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