Wie eine aktuelle UN-Studie belegt, leben Kinder und Jugendliche in den Ländern Norwegen, Südkorea und den Niederlanden am besten. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte, belegen Frankreich und Irland Rang vier und fünf. Deutschland konnte den 14. Platz erreichen, gefolgt von der Schweiz auf Rang 15. Die UN-Studie zeigt aber auch, dass die Gesundheit, die Umweltbedingungen und die Zukunft der Kinder in keinem Land der Welt umfassend geschützt sind.
Studie untersucht Lebensbedingungen von Kindern
Zur Ermittlung des Rankings wurden Daten über Gesundheit, Schulbildung und die Ernährung der Kinder herangezogen. Klimawandel, Umweltzerstörung, Fettleibigkeit, Alkoholmissbrauch und Tabakkonsum wurden als Risikofaktoren eingestuft. So zeigt die Studie, dass vor allem in afrikanischen Ländern Kinder unter schlechten Lebensbedingungen leiden müssen. Von insgesamt 180 für die Studie untersuchten Ländern belegte die Zentralafrikanische Republik den letzten Platz. Der Tschad konnte sich lediglich auf Rang 179 positionieren, Somalia auf Rang 178. In ärmeren Ländern geht eine massive Bedrohung durch Mangelerscheinungen aus, von denen nach Schätzungen ca. 250 Millionen Kinder betroffen sind. In reicheren Ländern wird die Zukunft der Kinder durch hohe klimaschädliche CO2-Emissionen gefährdet.
Nachhaltigkeit zeigt sich als Schwachstelle
In Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit zeigt sich unter Berücksichtigung der Emissionen ein nahezu umgekehrtes Bild. Während der Tschad, Burundi und Somalia aufgrund ihrer geringen Emissionen die vorderen Plätze belegen, erlangt Norwegen lediglich Rang 156, die Niederlande Rang 160 und Deutschland Rang 161. Des Weiteren zeigt sich, dass nur neun Länder der Top 70 aktuell in der Lage sind, ihre Ziele für eine Reduktion der Pro-Kopf-Emissionen von CO2 bis 2030 zu erreichen. Darunter sind Sri Lanka, Armenien und Moldawien, Industrieländer sind nicht vertreten.
Verstärkte Kritik an Werbung
Kritik äußern die Autoren der Studie zudem an Werbung für Produkte wie Alkohol und Tabak. Demnach sehen Jugendliche in Los Angeles täglich durchschnittlich vier Werbungen für Alkohol. In China kennen 86 % der Fünf- bis Sechsjährigen mindestens eine Zigarettenmarke. Eine große Gefahr sei auch die Werbung für extrem zuckerhaltige Getränke und Fast Food. Sie seien für die verstärkt bei Kindern auftretende Fettleibigkeit verantwortlich. Während 1975 elf Millionen Minderjährige betroffen waren, hat sich die Zahl in 2016 auf 124 Millionen erhöht.
Es besteht dringender Handlungsbedarf
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus schlägt Alarm und fordert von den Ländern höhere Investitionen für die Gesundheitsversorgung und Entwicklung der Kinder. Konkreter wurde Unicef-Chefin Henrietta Fore: “Jede Regierung muss Minderjährige zur Priorität ihrer Entwicklungspläne machen und ihr Wohlergehen über alle anderen Gesichtspunkte stellen.” Die WHO, das Kinderhilfswerk Unicef und das Gesundheitsmagazin “The Lancet” empfehlen als Autoren der Studie eine Reduktion des CO2-Ausstoßes und die Werbeeinschränkungen zu verschärfen.